Gut gekühlt gegen Herzrhythmusstörungen
Das Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen behandelt Patienten mit Vorhofflimmern mit einer neuen Methode und verbindet dabei zwei bewährte Verfahren: die Magnetnavigation und die gekühlte Radiofrequenz (RF)-Ablation (Verödung mit Hochfrequenzstrom).
Über einen Katheter, der über zwei große Magneten präzise gesteuert wird, wärmen die Kardiologen mit bis zu 40 Grad jene Stellen des Herzmuskels, die das Organ aus dem Takt bringen. Bei der neuen Methode wird die Katheterspitze durch eine raumtemperierte Kochsalzlösung auf 23 Grad Celsius gekühlt. Durch den so genannten „cooltip“ kann die Verödung tiefer im Gewebe erfolgen. Dies geschieht an den Entstehungsorten der Herzrhythmusstörungen, an den „Zündkerzen“.
Die Behandlung kann dadurch noch besser durchgeführt werden. „Das neue Verfahren setzen wir vor allem bei Patienten mit Vorhofflimmern ein. Die Kombination von gekühlter RF-Ablation und magnetischer Steuerung sind entscheidende Vorteile, die wir für die Behandlung nutzen“, sagt Prof. Dr. Markus Zabel, Schwerpunktprofessur für Klinische Elektrophysiologie und Oberarzt der Abteilung Kardiologie und Pneumologie.
Die neue Methode wurde vor ihrer CE-Zulassung an neun ausgewählten Zentren in Europa und Kanada evaluiert. Am Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen wurden inzwischen 60 Patienten mit der neuen Methode der gekühlten Ablation per Magnetnavigation erfolgreich behandelt. „Damit sind wir eine der ersten Kliniken in Deutschland, die dieses neue Verfahren in der Routine anwendet“, so Prof. Zabel. In Deutschland gibt es insgesamt nur 13 Kliniken, die mit der Magnetnavigation ausgestattet sind.
WEITERE INFORMATIONEN
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Abteilung Kardiologie und Pneumologie – Herzzentrum Göttingen
Prof. Dr. Markus Zabel, Telefon 0551 / 39-10265
markus.zabel@med.uni-goettingen.de
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