Digitale Vollfeld-Mammografie optimiert Diagnose bei Brustkrebs
Das Brustzentrum des Klinikums der Universität München gewährleistet an Brustkrebs erkrankten Patientinnen eine interdisziplinäre Diagnostik und Therapie auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.
Um die diagnostische Genauigkeit weiter zu verbessern, wurden aktuell zwei neue digitale Vollfeldmammografie-Geräte in Betrieb genommen: Durch die digitale Aufnahmetechnik kann die Bildqualität erheblich verbessert werden. Gütesiegel hierfür sind die Zertifizierungen von Onkozert (Deutsche Gesellschaft für Senologie und Deutsche Krebsgesellschaft) und Eusoma (European Society of Breast Cancer Specialists).
Präzise Diagnosen durch modernste bildgebende Verfahren
Um möglichst eindeutige und exakte Diagnosen stellen zu können, stehen den Medizinern am Uniklinikum die modernsten bildgebenden Verfahren (digitale Mammografie, Hochfrequenzsonografie, MRT) und Einrichtungen zur bildgesteuerten Biopsie zur Verfügung. Die kürzlich in Betrieb genommenen digitalen Vollfeldmammografie-Geräte haben das Potential die Diagnostik von Mammakarzinomen erheblich zu verbessern. Vorteile gegenüber der konventionellen Aufnahmetechnik ergeben sich in erster Linie durch die erheblich verbesserte Auflösung und den stärkeren Kontrast, der die Detektion von Mikrokalk und Herdbefunden erleichtert. Die Strahlenbelastung kann im Vergleich zu älteren Methoden deutlich reduziert werden. Neu ist auch die Möglichkeit der Anfertigung von mammografischen Schichtaufnahmen (Tomosynthese). „Die Vorteile der Tomosynthese sind derzeit Gegenstand der Forschung. Durch die überlagerungsfreie Darstellung erwarten wir eine Verbesserung bei der Erkennung und Beurteilung verdächtiger Befunde“, erläutert Dr. Thomas Schloßbauer, Oberarzt am Institut für Klinische Radiologie.
Etablierung von Verfahren zur standardisierten Auswertung
Die wissenschaftliche Forschung beschäftigt sich mit Verfahren zur computergestützten, standardisierten Bildauswertung. Die Implementierung dieser Verfahren spielt in der klinischen Anwendung eine entscheidende Rolle, z. B. um die Wirksamkeit von neoadjuvanten Chemotherapien objektiv beurteilen zu können. „Insbesondere die MRT kann standardisiert und objektiv Aufschluss über die Reduktion der Tumorgröße und der Tumorperfusion (Durchblutung) im Verlauf einer Chemotherapie geben.“, erklärt der Experte Schloßbauer.
Digitale Mammografie in Theorie und Praxis
Anlässlich der Installation der neuen digitalen Vollfeldmammografie-Geräte findet am Institut für Klinische Radiologie eine Veranstaltung zur Mammadiagnostik statt. Neben Fachvorträgen werden auch konkrete Fallbeispiele der neuen Technologie gezeigt.
Kernkompetenzen der Mammadiagnostik am Klinikum
Die Einheit Mammadiagnostik am Institut für Klinische Radiologie ist Teil des zertifizierten Brustzentrums und spezialisiert auf die Abklärung von suspekten Herdbefunden, die Operationsplanung von Mammakarzinomen sowie die bildgebende Nachsorge nach abgeschlossener Therapie. Darüber hinaus besteht ein Schwerpunkt in der Brustkrebs-Früherkennung bei Risikopatientinnen.
Hinweis an die Medien:
Journalisten sind herzlich eingeladen, an dem wissenschaftlichen Programm und der Präsentation der neuen Anlagen teilzunehmen. Wir bitten um kurze Anmeldung bei der Pressestelle unter
Tel: 089 5160 8068 oder unter julia.reinbold@med.uni-muenchen.de.
Kontakt:
Dr. Thomas Schloßbauer
Institut für Klinische Radiologie
Bildgebende und Interventionelle Mammadiagnostik
Marchioninistr. 15
Klinikum der Universität München – Campus Großhadern
81377 München
Tel: +49-89-7095-3258
Tel: +49-89-7095-8822
Dr. Karin Hellerhoff
Institut für Klinische Radiologie
Tel: +49-89-7095-3250
Tel: +49-89-7095-8822
Klinikum der Universität München
Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2007 an den Standorten Großhadern und Innenstadt etwa 500.000 Patienten ambulant, poliklinisch, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 44 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.700 Beschäftigten sind rund 1.700 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2007 etwa 57 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
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