Mannheim mit modernstem PET-CT für die molekulare Bildgebung
Das Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim hat sein diagnostisches Spektrum entscheidend erweitert. Seit heute steht dem Institut ein PET-CT der neuesten Generation zur Verfügung – das Siemens Biograph Molecular CT (Biograph mCT). Es ist das erste Gerät, das in dieser CT-Konfiguration in Europa installiert wurde.
Nicht zufällig ist Mannheim Standort dieses innovativen Gerätes, das eine hohe Bildqualität und Patientenkomfort in sich vereint und darüber hinaus wirtschaftlich ist. Als Hybridgerät beinhaltet das PET-CT die beiden bildgebenden Verfahren Positronen-Emissions-Tomographie (aus der Nuklearmedizin) und Computertomographie (Radiologie) und ist damit wie geschaffen für das Mannheimer Institut, in dem die beiden Lehrstühle Klinische Radiologie und Nuklearmedizin in einem Institut unter dem Direktor Professor Dr. Stefan Schönberg vereint sind.
Das PET-CT wird vorwiegend in der onkologischen Diagnostik eingesetzt. Rund 90 Prozent der Untersuchungen betreffen Patienten mit Lungenkrebs (Bronchialkarzinom), Hautkrebs (Melanom) und Brustkrebs (Mammakarzinom). Das PET-CT fügt sich damit in das Gesamtkonzept der Universitätsmedizin Mannheim ein, sowohl in der Krankenversorgung als auch in der Forschung: Das Klinikum legt einen Schwerpunkt auf die onkologische universitäre Krankenversorgung – mit seinem Interdisziplinären Tumorzentrum (ITM) und einem modernen Tagestherapiezentrum. Darüber hinaus ist die Onkologie einer der vier ausgewiesenen Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät. Nicht zuletzt deshalb beteiligen sich beide, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, an den Kosten, die sich inklusive der Bau- und Nebenkosten auf rund vier Millionen Euro belaufen.
Das PET-CT liefert im Rahmen einer einzigen Untersuchung sowohl Informationen zu Stoffwechselfunktionen als auch zur Anatomie. So können stoffwechselaktive Tumorherde anhand des Fusionsbildes der PET- und CT-Daten exakt lokalisiert werden. Das PET-CT wird in der Tumordiagnostik eingesetzt, um Tumore frühzeitig und genau im gesamten Körper zu detektieren und verbessert damit die genaue Stadieneinteilung der Krebserkrankung. Wichtig ist das Gerät aber auch zur frühzeitigen Kontrolle, ob der der Tumor auf eine Chemotherapie anspricht. Durch diese Diagnostik wird dem Patienten die Belastung einer für seine Erkrankung unwirksamen Therapie erspart. Stattdessen können die Ärzte ihm rechtzeitig alternative Behandlungsmethoden anbieten. Das spart gleichzeitig mögliche Folgekosten.
Eine komplexe und hochmoderne Therapie, wie sie in der Universitätsmedizin Mannheim geboten wird, setzt gute Diagnostik voraus. Doch nicht nur in der Diagnostik wird auf das PET-CT gesetzt, sondern auch zur bildgestützten Therapie. Es unterstützt die Planung von radiologischen minimal-invasiven Therapien, beispielsweise der Radiofrequenzablation, bei der gezielt in der PET nachweisbare Tumore durch Hitze zerstört werden, oder der modernen 3D-gestützten Tumorbehandlung in der Strahlentherapie.
Die klinische Expertise, um das gesamte Spektrum des Gerätes nutzen zu können, ist am Mannheimer Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin vorhanden. Und die besondere Struktur des Institutes in Form von Geschäftsfeldern, die dafür sorgt, dass der Patient auch bei einer umfassenden Diagnostik mittels verschiedener radiologischer Verfahren stets von „seinem“ Arzt begleitet wird, kommt dem Gerät mit seinen beiden Komponenten PET und CT entgegen.
Der Biograph mCT wird auch eine zentrale Rolle für den künftigen Inhaber der W3-Stiftungsprofessur für Molekulare Bildgebung mit Schwerpunkt Radiochemie spielen, die die Fakultät ausgeschrieben hat und die an das Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin angegliedert und in das neu gegründete Institut für Medizintechnologie eingebunden ist.
Technisch ist das Gerät top: Der Biograph mCT ist schnell, bietet durch seine Bildqualität aufgrund einer hohen räumlichen und zeitlichen Auflösung eine hohe diagnostische Qualität, und die CT-Komponente verursacht weniger Strahlung als herkömmliche Geräte. Pro Rotation nimmt das CT 40 Schichten auf (40 Zeilen Konfiguration). Darüber hinaus ist das Gerät auch durch seine kompakte Bauart mit einem besonders weiten und sehr kurzen Tunnel und einer extra-breiten und bequemen Patientenliege Patienten-freundlich.
Der Biograph mCT unterstützt damit hervorragend die strategische Zusammenarbeit des Instituts mit den anderen Fachdisziplinen der onkologischen Versorgung von Patienten an der Universitätsmedizin Mannheim.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.umm.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Wegweisend für die Diagnostik
Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…
Rotorblätter wiederverwenden
h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…
Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien
Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…