Fusarienbefall an Weizen
Ährenfusariosen verursachen im Getreideanbau jedes Jahr weltweit Schäden im Milliardenbereich. Eine Ursache dafür ist, dass die krankheitsverursachenden Pilze der Gattung Fusaria teilweise hochgiftige Mykotoxine produzieren.
Befallenes Getreide kann dadurch für die Futter- oder Lebensmittelproduktion unbrauchbar werden.
Bei den produzierten Giften überwiegen Verbindungen aus der Gruppe der Trichothecene und Zerealenone. Während erstere vor allem das Immunsystem angreifen, wirken letztere östrogen und können bei Tieren die Fruchtbarkeit beeinflussen. Ein weiteres häufig in Verbindung mit Fusarien nachgewiesenes Toxin ist Moniliformin, das stark muskelschädigend wirkt und Herzschäden hervorrufen kann.
Wie Wissenschaftler von der schweizerischen Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART in Zürich um Susanne Vogelgsang zeigen konnten, wird der Fusarienbefall von Fusarium graminearum dominiert. Dieser Stamm produziert bevorzugt das Trichothecen Deoxynivalenol (DON), das unter anderem Erbrechen und Hautausschläge verursachen kann.
Die DON-Belastung des Getreides ist abhängig von der beim Anbau vorherrschenden Witterung. Darüber hinaus korreliert sie nach den Erkenntnissen der Forscher aber sehr eng mit dem F. graminearum-Befall, so dass aus dem Pilzbefall des Getreides direkt auf die DON-Belastung geschlossen werden kann. Ein Befall von neun Prozent des Getreides genügt demnach in der Regel, um den DON-Grenzwert zu erreichen.
Außerdem fanden die Wissenschaftler eine starke wirtsabhängige Komponente: So zeigten einige Weizensorten bei relativ starkem Pilzbefall eine niedrige Toxinbelastung. Bei anderen Sorten dagegen war die Belastung unter denselben Anbaubedingungen zwei- bis zwanzigmal so hoch wie die aller anderen untersuchten Sorten.
Das ART empfiehlt daher, nicht nur die Anfälligkeit für den Pilzbefall an sich, sondern auch den DON-Gehalt des Korns bei der Beurteilung der Sortenresistenz des Weizens zu berücksichtigen.
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