Chemieingenieurwesen: Maßgeschneiderte Werkstoffe herstellen
Zu einem Erfolgsstudiengang entwickelt sich das Chemieingenieurwesen, das die TU München an ihrem Standort Garching bereits im dritten Jahr anbietet. Die Anzahl der Studienanfänger hat sich seit Einführung des Studiums im Wintersemester 1997/98 verdoppelt. Für das Wintersemester 2000/01 ist die Einschreibung noch bis zum 15. Juli möglich. Die Berufsaussichten für Absolventen des Chemieingenieurwesens sind ausgezeichnet.
Chemieingenieurwesen ist das Teilgebiet der Ingenieurwissenschaften, das auf die technische Realisierung von biologischen, chemischen, mechanischen oder thermischen Verfahren zielt, mit deren Hilfe Art, Zusammensetzung oder Eigenschaften von Stoffen verändert werden können. Es ist also Aufgabe von Chemieingenieuren, Produkte mit maßgeschneiderten Eigenschaften unter ökonomisch und ökologisch sinnvollen Randbedingungen herzustellen. Das Spektrum der Werkstoffe ist extrem breit und reicht von Massenprodukten wie Benzin oder Farbpigmenten bis hin zu Spezialerzeugnissen.
Methoden des Chemieingenieurwesens spielen in zahlreichen Schlüsseltechnologien eine zentrale Rolle. Zum Beispiel in der Biotechnologie, bei der Herstellung neuer Werkstoffe, bei der Informationstechnik und der Katalyse. Die Erzeugung von Wertstoffen einerseits und die Beseitigung von Reststoffen andererseits geschieht häufig mittels chemischer Verfahren, wie am Beispiel des 3-Wege-Katalysators im PKW deutlich wird. Große Herausforderungen bestehen auch auf dem Gebiet der Energietechnik.
Die Faszination des Chemieingenieurwesens liegt in der schöpferischen Gestaltung und Steuerung von komplexen Prozessen bei gleichzeitig hoher gesellschaftlicher Relevanz. Es gilt, die Brücke zu schlagen zwischen dem molekularen Bereich der chemischen Reaktionen zu den Apparaten und Prozessen unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Umwelt.
Der Studiengang Chemieingenieurwesen an der TUM ist ein interdisziplinäres Angebot der Fakultäten für Chemie und für Maschinenwesen. Die Ausbildung ist praxisorientiert, bereitet die Absolventen aber auch auf grundlagenorientierte Forschungstätigkeiten vor. Auf den Grundlagenfächern Chemie, Mathematik, Physik und Ingenieurwissenschaften aufbauend werden Verbindungen zu den Disziplinen Maschinenbau, Regelungstechnik, Werkstoffwissenschaften und Informatik geknüpft. Als Vertiefungsrichtungen stehen Biotechnologie, Materialwissenschaften oder Umweltschutztechnik zur Wahl. Ein Industriepraktikum sowie ein Auslandssemester sind auch vorgesehen.
Kontakt:
Prof. Wolfgang Peukert
Lehrstuhl für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik der TUM
Tel: (089) 289-15652; Fax: (089) 289-15674
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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.
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