Rumänien: Somes-Fluss nach Industrieunfall praktisch tot

Größtes Fischsterben in der Region seit 30 Jahren

Behörden und Umweltinstitutionen der rumänischen Provinzen Cluj, Maramures und Satu Mare berichten von der schwersten Verschmutzung des Somes-Flusses in Nord-West-Rumänien, die es jemals gab. Laut Angaben der Umweltorganisation Greenpeace Österreich ist fast die gesamte Fischpopulation verendet.

Nach Zeugenaussagen ist der Fluss gelb und grün verfärbt. Das Umweltinspektorat (IPM) spricht davon, dass die Ursache der bis jetzt immer noch unbekannten Substanzen entweder die Papierfabrik „Somes Dej“, der Medikamentenhersteller „Terapia“ in Cluj oder aus den Bergbauindustrien stammen könnten. Nach Angaben des IPM wird es Jahre dauern bis sich das Ökosystem des Somes-Flusses, der in Ungarn in die Theiß mündet, wieder erholt hat. Das IPM führt weitere Untersuchungen durch, um der Ursache weiter auf den Grund zu gehen. „Angesichts des schlechten Zustandes vieler Industrieanlagen sind Unfälle wie dieser in Rumänien keine Überraschung. Es ist unumgänglich, dass die Unternehmen die von ihnen ausgelösten Umweltbelastungen schnell und effizient reduzieren“, so Herwig Schuster, Chemiker von Greenpeace-Österreich zu pressetext.austria. Die Umweltorganisation fordert von den rumänischen Behörden eine rasche Aufklärung der Katastrophe.

Insbesondere im Nordwesten Rumäniens befinden sich viele Unternehmen, die zur Verschmutzung der Gewässer beitragen. Bergbau, Chemie- und Papierindustrie sind dabei die größten Umweltkiller. Erst im Januar 2000 kam es nach einem Dammbruch beim Bergwerk des australischen Unternehmens Aurol im rumänischen Baia Mare zu einem Massensterben von Fisch durch Cyanidvergiftungen. Auch damals wurde das Gift quer durch Ungarn geschwemmt und hatte eine der größten Umweltkatastrophen Osteuropas verursacht.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pte.online

Weitere Informationen:

http://www.greenpeace.at/

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