Grünes Licht für 6. Europäisches Forschungsrahmenprogramm


Bulmahn: „Zentrale ethische Grundsätze für Stammzellforschung festgelegt“

Das 6. Europäische Forschungsrahmenprogramm (6. FRP) mit einem Volumen von 17,5 Milliarden Euro ist in Kraft. Der Rat Wettbewerbsfähigkeit verabschiedete am Montag in Brüssel die Spezifischen Forschungsprogramme des 6. FRP. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, begrüßte in Berlin besonders die Einigung über die zentralen ethischen Grundsätze, für die Finanzierung der Stammzellforschung: „Die Forschung erhält damit die wichtige Sicherheit für ihre Arbeit.“

Verboten sind demnach Forschungsarbeiten zum reproduktiven Klonen, zur Keimbahnintervention sowie zur Erzeugung von Embryonen zu Forschungszwecken oder zur Gewinnung von Stammzellen einschließlich des therapeutischen Klonens. Darüber hinaus gelang es der deutschen Delegation, die Finanzierung für Forschungsarbeiten mit menschlichen Embryonen und menschlichen embryonalen Stammzellen mit Ausnahme in Banken existierender oder in Kultur isolierter Stammzellen bis Dezember 2003 auszusetzen.

Bulmahn will deutsche Forscher zudem stärker als bisher an der europäischen Forschung beteiligen. „Wir investieren viel Geld in das europäische Forschungsprogramm, deshalb ist es wichtig, dass Deutschland auch ordentlich profitiert.“ Die Voraussetzungen dafür sind günstig, da unter den 12.000, bislang bei der Kommission eingereichten Projektideen, die Deutschen einen Anteil von 15 Prozent ausmachen und damit an der Spitze liegen.

Die Chancen der deutschen Antragsteller und insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sollen durch Nationale Kontaktstellen weiter verbessert werden. Bereits seit Anfang des Jahres ist die deutsche Forschungslandschaft in rund 120 Informationsveranstaltungen und Workshops sensibilisiert worden. Für den 3. und 4. Februar 2003 plant das BMBF eine zentrale Veranstaltung in Hannover, zu der rund 1.500 Teilnehmer erwartet werden.

Die fünf spezifischen Programme des 6. FRP konzentrieren sich auf sieben Themenbereiche:

  • Biowissenschaft, Genomik und Biotechnologie im Dienst der Gesundheit
  • Technologien der Informationsgesellschaft
  • Nanotechnologien und Nanowissenschaften, wissensbasierte multifunktionale Werkstoffe sowie neue Produktionsanlagen und -verfahren
  • Luft- und Raumfahrt
  • Lebensmittelqualität und -sicherheit
  • nachhaltige Entwicklung, globale Veränderungen und Ökosysteme sowie
  • Bürger und Staat in der Wissensgesellschaft
    und umfassen darüber hinaus als Querschnittsaktivitäten die Förderung der KMU, die internationale Zusammenarbeit, die Frauenförderung, die sozioökonomische Forschung, den verstärkten Austausch von Nachwuchswissenschaftlern und Forschern, die Arbeiten der Gemeinsamen Forschungsstelle und die Fusionsforschung sowie ergänzende Arbeiten im Bereich EURATOM.

Umfangreiche Informationen zur EU-Förderung finden Sie auch im Internet.
Koordinierungsstelle der deutschen Wissenschaftsorganisationen in Brüssel: www.kowi.de

 

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Silvia von Einsiedel idw

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