Becquerel-Preis für Dr. Andreas Bett

Im Rahmen der „24th European Photovoltaic Solar Energy Conference“ ehrte die EU-Kommission Dr. Andreas Bett, Abteilungsleiter „Materialien – Solarzellen und Technologie“ und gleichzeitig einer der beiden Stellvertretenden Institutsleiter des Fraunhofer ISE, mit dem Becquerel-Preis.

Die zu den hochrangigsten Solar-Auszeichnungen zählende Ehrung ist benannt nach dem französischen Wissenschaftler Alexandre Edmond Becquerel, der 1839 den photovoltaischen Effekt entdeckt hatte. Die Preisverleihung fand am 21. September 2009 anlässlich der größten europäischen Photovoltaikkonferenz in Hamburg statt.

In seiner Nominierung hebt das Preiskomitee Betts Verdienste im Bereich der Photovoltaik-Konzentratortechnologie hervor, vor allem seine Pionierarbeit bei der Entwicklung von monolithischen Kaskadensolarzellen. Mit Hilfe einer Methodik zum so genannten gitterfehlangepassten Kristallwachstum erzielte Betts Team am Fraunhofer ISE im Januar 2009 einen Weltrekordwirkungsgrad von 41,1 Prozent. Auch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Charakterisierungstechnik sowie der Entwicklung von Simulationswerkzeugen für Konzentratorsolarzellen finden Erwähnung. Vor allem betont die Jury die erfolgreiche Entwicklung des FLATCON®-Prinzips, mit dem Andreas Bett zur Marktreife der Photovoltaik-Konzentratortechnologie beitrug. Bett ist Mitgründer der ISE-Ausgründung Concentrix Solar GmbH, die heute diese Technologie erfolgreich vermarktet.

Der 1962 in Furtwangen geborene Andreas Bett studierte an der Universität Freiburg Physik und Mathematik und promovierte anschließend an der Universität Konstanz zum Thema „Entwicklung von GaAs Solarzellen auf Fremdsubstrat“. Dem Fraunhofer ISE gehört er seit 1987 an. Ab 1993 leitete er die Gruppe „III-V-Epitaxie und Solarzellen“, 2007 übernahm er die Leitung der Abteilung „Materialien – Solarzellen und Technologie“. Seit Juli 2009 gehört der Becquerel-Preisträger als einer von zwei Stellvertretenden Institutsleitern zudem der Führungsspitze des Fraunhofer ISE an. Andreas Betts Forschungsschwerpunkte sind die Entwicklung und Epitaxie von Mehrfachsolarzellen aus III-V-Halbleitern, die Entwicklung von Konzentratormodulen und Konzentratorsysteme, sowie Analyse und Charakterisierung der Zellen und Module.

Andreas Bett verfügt über ein hohes internationales Renommee im Bereich der Forschung an III-V-Halbleitern und der Konzentrator-Systementwicklung. Im Rahmen zahlreicher internationaler Kooperationen hat er mit seinem Team am Fraunhofer ISE mehrere Rekordergebnisse für Stapelsolarzellen erzielt. Bett gehört dem Normungskomitee IEC TC82 WG7 an, das Standards für die Konzentratortechnologie erarbeitet. Als Mitglied der Working Group 3 der Europäischen Photovoltaik-Plattform wirkte er an der strategischen Forschungsagenda und dem Implementierungsplan für die Photovoltaik-Technologie mit.

Der Becquerel-Preis wurde in diesem Jahr zum siebzehnten Mal vergeben. Dr. Andreas Bett ist nach Institutsgründer Prof. Adolf Goetzberger und Prof. Joachim Luther (Institutsleiter bis 2006) der dritte Wissenschaftler des Fraunhofer ISE, der diese distinguierte Auszeichnung erhält.

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