Neue Weltrekorde am Leibniz-Rechenzentrum

Die Messungen mit dem internationalen Standard zur Leistungsmessung von Computern „SPEC“, Standard Performance Evaluation Corporation Benchmark, zeigen erneut, dass der Höchstleistungsrechner am LRZ auch drei Jahre nach seiner Inbetriebnahme zu den leistungsfähigsten Rechnern der Welt gehört, vor allem wenn es auf die Vielseitigkeit der Anwendungen ankommt.

Das Leibniz-Rechenzentrum stellte den Benchmarking-Experten der Herstellerfirma SGI einen „Single-system Image Node“ mit 1024 Itanium-Rechenkernen und 4 TeraByte Hauptspeicher unter dem Novell SuSE Linux-Betriebssystem zur Verfügung. Dieser Rechenknoten ist mit der Leistung von ein- bis zweitausend handelsüblichen PCs vergleichbar, wenn diese wie ein einziger großer Rechner mit gemeinsamem Hauptspeicher von 4.000 GigaByte genutzt werden könnten, auf den alle Prozesse gleichzeitig Zugriff haben, unter anderem dank sehr schneller interner Vernetzung.

Der Leistungs-Benchmark „SPECjbb2005“ misst die Rechnerleistung für geschäftsnahe Internet-Anwendungen, die auf der Programmiersprache Java beruhen. Solche Anwendungen sind für die tägliche Praxis in Unternehmen, in der Finanzwirtschaft und für Datenbank-Anwendungen sehr wichtig. Auf 512 Rechenkernen, sogenannten Cores, konnte SGI den bisherigen Weltrekord fast verdoppeln.

Mit 1024 Prozessorkernen wurden auf dem Höchstleistungsrechner des LRZ bei den SPEC-Benchmarks für die Zahl der Ganzzahloperationen (SPECint_rate_base2006) und der Operationen für die Fließkommazahlen (SPECfp_rate_base2006) ebenfalls neue Weltrekorde aufgestellt: Die Leistung bei den Ganzzahloperationen ist etwa viermal so schnell wie die des bisherigen Rekordhalters. Bei den Fließkommazahlen konnte der bisherige Rekord auf das Fünffache verbessert werden. Dieser Weltrekord ist deshalb besonders wichtig, weil er zeigt, dass der Höchstleistungsrechner des LRZ in der Lage ist, eine Vielfalt verschiedener Aufgaben hervorragend zu bewältigen. „Diese international beachteten Leistungsrekorde bestätigen das LRZ erneut darin, mit seinen Auswahlkriterien zu gewährleisten, dass der Höchstleistungsrechner für ein breites Spektrum von wissenschaftlichen Anwendungen Spitzenleistung zur Verfügung stellt“ sagte Prof. Arndt Bode, Vorsitzender des Direktoriums des LRZ.

Technische Einzelheiten finden Sie auf den SPEC-Webseiten http://www.spec.org oder beim Hersteller des Rechners unter http://www.sgi.com/company_info/newsroom/press_releases/2009/september/spec.html

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf dem Forschungscampus in Garching ist der Dienstleister auf dem Gebiet der Informationsverarbeitung für die Münchner Hochschulen. Es stellt mit dem Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur für die Wissenschaften bereit und betreibt ferner umfangreiche Datensicherungssysteme (Archivierung und Back-up). Darüber hinaus ist das LRZ nationales Supercomputing Centre und Teil des Gauss Centre for Supercomputing, das von den drei nationalen Höchstleistungsrechenzentren (Garching, Jülich, Stuttgart) gebildet wird.

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