Entschlüsselung des Moskito-Genoms vollbracht
Wissen soll zu besseren Impfstoffen gegen Malaria führen
Wissenschaftler haben das Genom der Malaria übertragenden Stechmücke Anopheles gambiae vollständig entschlüsselt. Mit diesem Wissen könnten in Zukunft wirksamere Insektenvernichtungsmittel und bessere Impfstoffe gegen Malaria entwickelt werden, berichten mehrere internationale Forschergruppen in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Science.
Die genaue Kenntnis des Genoms könnte die Frage beantworten, warum der Malariaerreger der Anopheles-Mücke keinen Schaden zufügt, beim Menschen jedoch eine tödliche Krankheit auslöst. Auf dieser Basis können Impfstoffe entwickelt werden, gegen die der Erreger nicht resistent werden kann. Außerdem könnten Forscher den Geruchsinn der Mücken genetisch verändern, damit sie Menschen nicht mehr als Beute wahrnehmen.
Die Forscher verwendeten die so genannte „shotgun“-Methode, um das Genom zu sequenzieren. Dabei wird die vollständige DNA in viele Einzelteile zerlegt und entschlüsselt, berichtet die Nachrichtenagentur ddp. Zur gleichen Zeit veröffentlichten amerikanische und englische Forschergruppen in der Fachzeitschrift Nature das vollständig entzifferte Genom des Erregers der gefährlichsten Form von Malaria, Plasmodium falciparum. Wissenschaftler können so die krankheitsauslösenden Gene identifizieren, um gezielt Impfstoffe zu entwickeln.
Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge breitet sich Malaria immer weiter aus. Mehr als 500 Mio. Menschen sind bereits erkrankt. Außerdem verlieren die üblichen Medikamente zunehmend an Wirksamkeit, da viele Erreger inzwischen resistent sind. Ärzte und Wissenschaftler hoffen, dass durch die Entschlüsselung des Genoms die gesundheitliche Situation der Bevölkerung in den Malaria-Gebieten verbessert werden kann.
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