Nachwachsende Rohstoffe 2009 erneut auf rund 2 Millionen Hektar

In der Landwirtschaft gewonnene nachwachsende Rohstoffe belegten 2009 knapp 2 Millionen Hektar oder etwa 17 Prozent der Ackerfläche, dies ergab die jährliche Schätzung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR).

Insgesamt ist die mit Energie- und Industriepflanzen bestellte Fläche in Deutschland seit drei Jahren relativ konstant. Es zeigt sich damit, dass nachwachsende Rohstoffe trotz starker wirtschaftlicher Schwankungen und Änderung der politischen Rahmenbedingungen eine feste Größe in der Landwirtschaft darstellen.

Die FNR erhebt den Anbauumfang nachwachsender Rohstoffe in Deutschland jedes Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) auf der Basis von Schätzungen von Verbänden und Experten.

Die Zahlen für das Vorjahr müssen in diesem Zuge aufgrund neu vorliegender Daten um knapp 120.000 Hektar nach unten korrigiert werden. Energie- und Industriepflanzen wuchsen damit 2008 auf gut 1,9 Millionen Hektar. Im Vergleich dazu stieg der Anbau 2009 wieder leicht an, erreicht aber noch nicht das Niveau von 2007.

Mehr Fläche im Vergleich zu 2008 nahmen vor allem Raps für Biodiesel und Pflanzenöl sowie Getreide und Zuckerrüben für Bioethanol ein. Aber auch Energiepflanzen für die Biogasproduktion trugen zu der moderaten Steigerung bei.

Trotz des Einbruchs beim Reinkraftstoffmarkt ist der non-food-Rapsanbau leicht gestiegen. Welche Ursachen in welchem Maße dazu beigetragen haben, ist aufgrund des komplexen Marktes und fehlender Daten nicht eindeutig zu bestimmen.

Eine mögliche Rolle spielen jedoch:

– die seit Jahresbeginn gültige deutsche B7-Norm (DIN 51628), die eine 7-prozentige Biodiesel-Beimischung erlaubt und

– die von der EU verhängten Strafzölle, mit denen der Import von so genanntem B99-Biodiesel eingedämmt wird.

Für Bioethanol stieg die Beimischungsquote 2009 von 2 auf 2,8 Prozent. Dies erklärt den steigenden Anbau von Getreide und vor allem von Zuckerrüben für die Ethanolerzeugung.

Auch der Biogas-Sektor verzeichnet mit einem geschätzten Plus von 30.000 Hektar ein leichtes Wachstum, hier sind sowohl die positiven Rahmenbedingungen des novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes als auch der zunehmende Bau von größeren Anlagen, die auf die Einspeisung von Biogas ins Erdgasnetz setzen, ursächlich.

Im Bereich der stofflichen Nutzung ist die Anbaufläche im Vorjahresvergleich leicht rückläufig und liegt bei knapp 300.000 ha. Bedingt durch sinkende Produktionszahlen bei Papier und Pappe gibt es einen geringfügigen Rückgang bei den Flächen zur Gewinnung von Industriestärke. Der Anbauumfang aller anderen Kulturen weist keine Änderungen auf.

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Dr. Torsten Gabriel idw

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