Meeresströme im Nordatlantik
Kieler Wissenschaftler erkunden Zirkulation
In der neuesten Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift nature (Datum 10. Oktober 2002) wird über meeresphysikalische Untersuchungen im Nordatlantik berichtet, an denen das Institut für Meereskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel maßgeblich beteiligt ist.
Mit Hilfe sogenannter „Floats“, das sind Treibkörper, die mit den Ozeanströmungen verdriften, konnten Dr. Walter Zenk und seine Arbeitsgruppe vom Institut für Meereskunde die Strömungen in 1500 Meter Tiefe im Islandbecken während der letzten Jahre nachvollziehen.
An dem Projekt sind zahlreiche weitere Forschungsinstitutionen beteiligt, die andere Bereiche des Nordatlantiks auf dieselbe Art untersuchen. Es entsteht so ein Datenarchiv, das die Strömungsverhältnisse und Zirkulationsmuster im Inneren des Ozeans zwischen dem Iberischen Becken und Island abbildet.
Seit der Mitte der achtziger Jahre wurde die sogenannte RAFOS-Technologie entwickelt, um Strömungen zu messen. Dabei wird ein Netz von Treibkörpern zu Wasser gelassen, die Körper sinken bis auf die gewünschte Ozeantiefe ab und lassen sich mit der Strömung treiben. Dabei messen sie akustisch ihre tägliche Position und die Wassertemperatur. Nach zwei Jahren werfen die „Floats“ ein Ballastgewicht ab. Sie kehren zur Oberfläche zurück und übertragen ihre gesammelten Daten per Satellitenfunk an Land.
Bei einem Workshop im Mai 2001, den das Institut für Meereskunde in Kiel veranstaltete, diskutierten die Kooperationspartner aus England, Frankreich und den USA ihre RAFOS-Ergebnisse aus dem Nordatlantik.
Die Kieler Untersuchung läuft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 460 der Christian-Albrechts-Universität (Dynamik thermohaliner Zirkulationsschwankungen).
Kontakt: Institut für Meereskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Dr. Walter Zenk, Tel. 0431/600-4160, wzenk@ifm.uni-kiel.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften
Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.
Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…