BMBF-Wettbewerb: NMI mit Cluster MicroTEC Südwest auf Spitzenposition

Von der Kommunikationstechnik über den Automobilbau bis hin zur Medizintechnik, – in nahezu allen Branchen ist die Mikrosystemtechnik zu einem der bedeutendsten Innovationsmotoren geworden. In Deutschland hängen schon jetzt 760.000 Arbeitsplätze direkt von ihrem Einsatz ab.

Im bundesweiten Vergleich weist Baden-Württemberg eine besonders hohe Dichte an Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten auf, die sich der Forschung und Entwicklung auf diesem wichtigen Technologiefeld verschrieben haben. Hier haben sich über 330 Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zu einem Verbund zusammengefunden, dem regionalen Cluster MicroTEC Südwest. Die Ziele des Clusters sind ehrgeizig: Der Südwesten der Bundesrepublik soll zur international führenden Region im Bereich der Miniaturisierungstechnologien werden.

Eine wichtige Etappe auf dem Weg dahin hat MicroTEC Südwest mit dem Sieg im BMBF-Spitzencluster-Wettbewerb erreicht. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, die hohe Entwicklungsdynamik und die nachhaltige Strategie für Zukunftsmärkte und nicht zuletzt die einzigartige Konzentration an Kompetenzen überzeugten die hochkarätig besetzte Jury.

Das NMI ist mit drei medizintechnischen Projekten am Spitzencluster beteiligt. „Mit unserer interdisziplinären Expertise im Bereich Sensorik, Mikrosystemtechnik sowie Biotechnologie und Bioanalytik werden wir mit unseren klinischen und industriellen Partnern intelligente Mikrosysteme zur Marktreife entwickeln, mit denen sich schnell und sicher Viren und Tumorzellen im Blut nachweisen lassen, und die die kontinuierliche Blutanalyse bei kritisch kranken Patienten im intensivmedizinischen Bereich deutlich verbessern“, beschreibt Alfred Stett, Stellvertretender Institutsleiter des NMI, die Rolle des Instituts.

Die Projekte, mit denen der Cluster in den nächsten fünf Jahren seine internationale Spitzenstellung im Bereich Mikrosystemtechnik ausbauen wird, konzentrieren sich auf den Bereich „Robuste und effiziente Sensorik“ unter Federführung der Robert Bosch GmbH sowie auf das Themenfeld „In-Vitro-Diagnostik“ (IVD), das von Roche Diagnostics koordiniert wird. Beide Marktfelder bieten mittelfristig große Chancen für intelligente Mikrosystemlösungen. Wie der Verein Mikrosystemtechnik Baden-Württemberg mitteilt, sind an den im Hauptantrag eingereichten 33 Verbundprojekten 116 Clusterakteure und -Partner beteiligt, davon zwei Drittel aus der Industrie. Das BMBF beteiligt sich mit 40 Millionen Euro zur Hälfte an dem Gesamtprojektvolumen. Auch das Land Baden-Württemberg unterstützt mit einem beträchtlichen Beitrag die infrastrukturellen Maßnahmen zum Ausbau des Clusters und des Clustermanagements.

Die Gewinner der zweiten Runde des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurden am Dienstag von Bundesforschungsministerin Annette Schavan bekanntgeben. Der Wettbewerb ist Bestandteil der Hightech-Initiative der Bundesregierung. In den Clustern arbeiten Unternehmen, Institute und andere Institutionen einer Region in einer sogenannten Wertschöpfungskette eng zusammen. Schavan sagte, mit dem Wettbewerb habe Deutschland eine Führungsrolle in der Clusterförderung in Europa übernommen.

NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen

Das Institut ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Kusterdingen im interkommunalen Gewerbegebiet Reutlingen/Tübingen. Mit 180 Mitarbeitern verfügt es über breite, interdisziplinäre Kompetenzen an der Schnittstelle von Bio- und Materialwissenschaften. Mit angewandter Forschung und Entwicklung hat das NMI in den Geschäftsfeldern Pharma und Biotechnologie, Biomedizintechnik, Oberflächen- und Grenzflächentechnologie zuletzt einen Umsatz in Höhe von 13,8 Mio Euro erzielt. Seit seiner Gründung im Jahr 1985 hat sich das gemeinnützige Forschungsinstitut zu einer soliden Brücke zwischen Grundlagenforschung und Wirtschaft entwickelt. Als Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg ist das Institut im Besonderen dem Wissens- und Technologietransfer verpflichtet und unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen.

Media Contact

Dr. Nadja Gugeler idw

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