Hochmoderne Herz-Lungen-Maschine erstmals im Routineeinsatz
Am Herzzentrum des Universitätsklinikum Jena (UKJ) ist jetzt eine hochmoderne Herz-Lungen-Maschine im Einsatz. „Damit sind wir weltweit das erste Zentrum, das dieses Gerät der nächsten Generation nach erfolgreichen Testläufen routinemäßig einsetzen kann“, erklärt dazu Prof. Dr. Khosro Hekmat, kommissarischer Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am UKJ.
Die computergestützte Herz-Lungen-Maschine ist kompakter, leiser und leichter zu bedienen. Zudem ermöglicht das weiterentwickelte Modell eine bessere Überwachung des Patienten und damit eine noch größere Sicherheit während der Eingriffe. „Durch eine Verkürzung der Schlauchsysteme werden die Operationen für die Patienten auch weniger belastend“, erläutert Mirko Kaluza, leitender Kardiotechniker am UKJ, die weiteren Vorteile.
Herz-Lungen-Maschinen übernehmen beispielsweise während Transplantationen oder Herzoperationen die Funktion des Herzens und der Lunge. In dieser Zeit fließt das gesamte Blut des Patienten in der sogenannten extrakorporalen Zirkulation über Schläuche durch die Maschine, wo durch einen Oxygenerator Kohlendioxid entzogen und Sauerstoff eingespeist wird.
Das jetzt am UKJ eingesetzte Gerät ist ein Folgemodell eines von Jenaer Herzchirurgen und Kardiotechnikern vor vier Jahren mitentwickelten Prototyps.
Das neue Modell ist bereits regelmäßig im OP im Einsatz. „Wir setzen es praktisch jeden Tag ein“, so Kaluza. Insgesamt werden monatlich am Herzzentrum des UKJ bis zu 100 Eingriffe mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. „Obwohl minimal-chirurgische Operationsverfahren auch in der Herz- und Thoraxchirurgie heute eine große Rolle spielen, ist die Herz-Lungen-Maschine nach wie vor ein wichtiges Hilfsmittel, ohne deren Einsatz wir vielen Patienten nicht helfen könnten“, betont Prof. Hekmat.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Khosro Hekmat
Komm. Direktor Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 9322901
E-Mail: Khosro.Hekmat[at]med.uni-jena.de
Mirko Kaluza
Leiter Kardiotechnik, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641 / 9322938
E-Mail: Mirko.Kaluza[at]med.uni-jena.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-jena.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Lebensretter unter der Haut
Erstmals in der UMG Defibrillator mit Brustbein-Elektrode gegen den plötzlichen Herztod implantiert. Im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wurde einem Patienten mit Herzrhythmusstörungen erstmals ein neuartiger Defibrillator mit Brustbein-Elektrode implantiert:…
Studie zeigt Zunahme der UV-Strahlung in Mitteleuropa
Langzeitanalyse zu Daten aus dem deutschen UV-Messnetz erschienen: Ausgabejahr 2024 Datum 28.11.2024 In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die UV–Strahlung in Teilen von Mitteleuropa unerwartet stark erhöht. Zwischen 1997 und…
Stundenlanges Fräsen von Umformwerkzeugen passé
Die Großserienfertigung von Bipolarplatten für Brennstoffzellen erfolgt im Sekundentakt. Um eingesetzte Umformwerkzeuge vor Verschleiß zu schützen, werden sie aus hochwertigen Metalllegierungen gefräst. Im Nationalen Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion (H2GO) geht das Fraunhofer-Institut…