Mikrobe hat Umweltgift Trichlorethen zum Fressen gern
TCA1 verwandelt Schadstoff in leicht abbaubare Substanz
Eine aus dem Grund des Hudson River ausgebaggerte Mikrobe ist laut Forschern der Michigan State University (MSU) der Schlüssel zur Beseitigung eines weitverbreiteten Umweltgiftes. Wie das Team unter der Leitung von James Tiedje im Fachblatt Science berichtet, hat der Mikroorganismus einen „unersättlichen Appetit, das Umweltgift Trichlorethen abzubauen“.
Bislang waren die Beweise nicht ausreichend, dass es für das Reinigungs- und Entfettungsmittel Trichlorethen eine Möglichkeit der biologischen Abbaubarkeit gibt, erklärte Tiedje, Professor für Mikrobiologie und Molekuargenetik, an der MSU. Wurden bereits verschiedene toxin-fressende Mikroorganismen isoliert, blieben Trichlorethen-fressende Bakterien ein Mysterium. Die nun entdeckte Mikrobe könnte somit das fehlende Puzzleteil für die Reinigung von Boden und Grundwasser mit verschiedenen chlorierten Lösungsmitteln sein.
Das anaerobe Bakterium namens TCA1 ist das erste Bakterium, das Trichlorethen atmet, erklärte der beteiligte Forscher Benjamin Griffin. „Der einzige Weg, wie wir wissen, dass das Bakterium wächst, ist es mit Trichlorethen zu füttern“, ergänzte Griffin. Dabei nagt TCA1 am Schadstoff und verwandelt es in Chorethan. Chlorethan ist weniger giftig und kann auf einfachem Weg durch aerobe Mikroben im Boden abgebaut werden. Das gute an TCA1 ist laut Forschern, dass es unter Wasser arbeitet und somit das Toxin nicht in die Atmosphäre entlassen wird, wo es zum Ozonabbau beiträgt. Die Entdeckung und das Verständnis darüber, wie die Mikrobe wächst und gedeiht, sind aber nur der erste Schritt über Wege nachzudenken, wie das Bakterium in Zukunft kontaminierte Bereiche reinigen kann.
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http://www.msu.eduAlle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
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