Umweltministerium plant Chemikalien-Leasing als Geschäftsidee
Schutz der Ressourcen und der Umwelt durch Einsparungen
Einem neuartigen Businessmodell will das österreichische Umweltministerium zum Durchbruch verhelfen: Chemikalien sollen zukünftig geleast werden. Dadurch ließe sich rund ein Drittel der industriell eingesetzten Lösungsmittel, Reiniger, Katalysatoren, Kühl- und Schmierstoffe einsparen. Nach einer Studie, die heute, Montag, im Umweltministerium vorgestellt wurde, könne das Chemikalienleasing von rund 3.900 österreichischen Unternehmen genutzt werden.
Vor allem Branchen mit Tätigkeiten wie Reinigen, Entfetten, Beizen, Kühlen und Schmieren eignen sich für das Chemikalien-Leasing. Derzeit werden jährlich rund 153.000 Tonnen Chemikalien in Österreich eingesetzt. Die meisten davon sind Lösungsmittel, Reiniger, Katalysatoren, Kühl- und Schmierstoffe. Durch das Leasingmodell könnte die eingesetzte Menge um bis zu 53.000 Tonnen reduziert werden, meint das Umweltministerium. Beim Chemikalienleasing werden die benötigten Produkte zur Verrichtung einer bestimmten Dienstleistung vom Lieferanten nicht mehr an den Kunden verkauft, sondern lediglich zum Gebrauch zur Verfügung gestellt. Der Wechsel des Besitzers steht nicht mehr im Vordergrund, das wirtschaftliche Interesse ist nicht mehr mit einer Maximierung des Absatzes verbunden. Stattdessen rückt der durch den Einsatz erzielbare Nutzen in den Vordergrund. Der Lieferant einer Chemikalie liefert auch das für die Anwendung nötige Know-how mit. So orientiert sich etwa eine Entfettung durch Lösemittel am Ausmaß der gereinigten Oberfläche und nicht mehr an der verbrauchten Lösemittelmenge. Nach Angaben des Ministeriums kann das neuartige Modell auch auf Anwenderseite zu erheblichen Kosteneinschränkungen führen. Diese sollen bis zu 15 Prozent betragen.
National wie international ist Chemikalienleasing ein noch kaum verbreitetes Modell. Einige Varianten werden derzeit in Pilotprojekten, in der Automobilindustrie und in der Unterhaltungselektronik, international erprobt. „Österreich würde mit der systematischen Verbreitung dieses Geschäftsmodells daher zweifellos eine internationale Pilotrolle einnehmen“, so Thomas Jakl, Leiter der Chemieabteilung im Umweltministerium. Das Umweltministerium werde einige ausgewählte Unternehmen bei der Einführung des Chemikalienleasings begleiten. Unternehmen wie OMV, MIBA Gleitlager und Borealis haben bereits Interesse an dem Modell bekundet.
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