Wie werden Innovationen erfolgreich?
»Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika«, relativierte Erich Kästner einst den Wert von Irrtümern. Nach einer euphorischen Fahrt ins Blaue der E-Welt stranden derzeit immer mehr Unternehmen. Ein Buch erklärt, was die erfolgreichen auszeichnet.
Dem Rätsel »erfolgreicher Innovation« auf den Grund gehen wollten das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg gemeinsam mit acht Industrieunternehmen und drei weiteren Forschungspartnern. »Als wir die Erfolgsgeschichten stark wachsender Unternehmen betrachteten, haben wir festgestellt, dass den Erfolgen in vielen Fällen eigentlich gar keine bahnbrechenden Neuerungen zugrunde lagen«, fasst Bertram König zusammen. In einem Verbundprojekt erkundeten sie daher die »Grundmuster erfolgreicher Innovationsprozesse« und entwickelten praktische Methoden und Instrumente, mit denen Unternehmen ihre Innovationsprozesse optimieren können.
»Es gibt keinen Königsweg«, erläutert IFF-Forscher Martin Reißer. »Wenn man jedoch die unternehmensspezifischen Erfolgsfaktoren kennt und aktiv mit ihnen arbeitet, lässt sich die Erfolgswahrscheinlichkeit von Innovationen ungemein erhöhen.« Mit der vom IFF entwickelten »Erfolgsfaktorenmatrix« können systematisch Optimierungspotentiale aufgedeckt werden – durch Konzentration auf Kunden und Markt, enge Kooperation mit Lieferanten, eine solide Risiko- und Chancenanalyse, flexiblere Managementsysteme, eine starke Innovatorenpersönlichkeit oder eine innovationsfreudige Unternehmenskultur.
Wie bedeutsam es ist, dass ein Unternehmen selbst an den Erfolg glaubt, belegt ein Projektpartner. Die Firma WILO GmbH, 1872 gegründet, produziert Pumpen und Systeme für die Gebäudetechnik an sechs Standorten in Europa und Asien. Ziel war es, mit Hilfe von Innovationssystematik ein völlig neues Marktsegment zu schaffen. Das neue Produkt – eine Anlage, die Abwasser fördert – übertraf die Kundenwünsche weit und die geplanten Umsatzzahlen schon jetzt um das doppelte. »Wesentlich für den Markterfolg war«, so Dr. Holger Krasmann, »dass die interne Vermarktung der Entwicklung im eigenen Unternehmen und die frühe Einbeziehung der Mitarbeiter zur Identifikation mit dem Produkt führte. Denn die größte Umstellung findet in den Köpfen statt.«
Mehr Praxisbeispiele, sämtliche Methoden und Instrumente, kann man jetzt in einer Broschüre und einem Buch nachlesen: »Innovationsprozesse erfolgreich machen« (ISBN 3-00-007171-7).
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Martin Reißer
Telefon: 03 91/40 90-7 07
Fax: 03 91/40 90-8 30
martin.reisser@iff.fhg.de
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
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