Fraunhofer präsentiert neue Funktionen zum digitalen Maschinenbau
Eine Reihe von Problemen gilt es am Computer zu lösen, bevor ein neues Auto, Flugzeug oder Schiff entsteht. Dieses Vorgehen haben vier Institute der Fraunhofer-Gesellschaft (Fraunhofer EAS, FOKUS, LBF und
IGD) nun mit FunctionalDMU weiterentwickelt.
Bei FunctionalDMU werden Versuchsmodelle eines mechatronischen Systems im Computer generiert und die Wechselwirkungen zwischen Mechanik, Elektronik und Software simuliert. Mechatronische Systeme sind softwaregesteuerte Maschinen, die mechanische und elektronische Komponenten miteinander verbinden.
FunctionalDMU ermöglicht das Zusammenspiel der unterschiedlichen technischen Teilbereiche bei der Entwicklung integriert zu berücksichtigen. „Ein Workshop am Fraunhofer IGD hat vor kurzem gezeigt, dass einige Industriezweige händeringend nach Softwarewerkzeugen und Methoden suchen, um virtuelle mechatronische Produkte frühzeitig in ihre Entwicklungssimulationen zu integrieren“, erklärt Dr. André Stork, Abteilungsleiter am Fraunhofer IGD und Projektverantwortlicher.
„FunctionalDMU kann diesen Wunsch erfüllen.“
Häufig liegt es am Zusammenspiel einzelner Teilkomponenten, wenn beispielsweise am fertigen Auto etwas nicht funktioniert. Ob die Elektronik mit der Software der Motorsteuerung unter bestimmten Bedingungen nicht harmoniert, kann FunctionalDMU durch die Generierung von Versuchsmodellen im Vorfeld simulieren. FunctionalDMU greift hierfür auf die Informationen der von den Konstrukteuren verwendeten Standardsoftware zurück. „Die Wahrscheinlichkeit einer einwandfreien Funktion des produzierten Autos, Flugzeugs oder Schiffs wird deutlich erhöht“, erklärt Stork. „Die Funktionsüberprüfung des gedachten Designs wird dadurch aufwandsmäßig besser beherrschbar.“
Die Fraunhofer-Entwicklung konzentriert sich im Moment auf die Automobilbranche. Eine Übertragung in andere Bereiche, wie dem
Flugzeug- und Schiffbau, ist denkbar. Weiterhin wollen die Fraunhofer-Forscher verschiedene Verhaltensmodelle kombinieren und überlagern. Sie erhoffen sich davon, Modellvarianten effizient analysieren zu können.
Besuchen Sie FunctionalDMU auf der Hannover Messe 2010 (Halle 17 Stand E58).
Das Fraunhofer IGD ist die weltweit führende Einrichtung für angewandtes Visual Computing.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.hannovermesse.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE
Neueste Beiträge
Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen
Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…
Organoide, Innovation und Hoffnung
Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…
Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis
Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…