Das überlegene Leben von genmanipulierten Schafen
Schnelleres Wachstum – Mehr Milch – Mehr Wolle – Aber mehr Pflege
Genmanipulierte Schafe (Bild rechts) werden größer, wachsen schneller, produzieren mehr Milch und haben mehr Wolle. Sie benötigen aber mehr Pflege. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des australischen CSIRO-Instituts. Die Forscher beziehen sich auf ein Dreijahres-Forschungsprojekt an 100 Schafen, das zwar derzeit noch wenig kommerziellen Nutzen in genmanipulierten Schafen sieht. Wenn der eventuelle Nutzen und die Grenzen der Technologie einmal eingehend bewertet sind, könnte GM-Schafen aber eine Rolle zukommen.
Unter der Leitung von Norm Adams untersuchten Forscher genmodifizierte Schafgenerationen mit einer Extra-Kopie des Wachstumshormons. Wachstumshormone beeinflussen wesentliche Merkmale in der Entwicklung des Tieres einschließlich die Wachstumsgeschwindigkeit und die Leibesfülle. „Extra-Wachstumshormone wirken sich bei jeder Schafart anders aus“, erklärte Adams. Merino-Schafe produzieren z.B. mehr Wolle. Aber diese Schafe benötigen auch mehr Pflege, da ein Überschuss u.a. zu überproportionalem Wachstum der Hufe führen kann.
GM-Mutterschafe wiederum haben eine verlängerte Laktationsperiode und produzieren im Durchschnitt doppelt so viel Milch wie normale Schafe. Auch nach der Entwöhnung vom Jungen läuft die Milchproduktion weiter. Laut Forschern kommt dies der Lebensmittelindustrie zugute: Schafmilch wird zur Produktion von Joghurt und Käse wie Feta, Roquefort und Pecorino verwendet. In der Zusammensetzung soll sich die GM-Milch von einer normalen Schafmilch nicht unterscheiden, heißt es weiter.
Während die Wirkung des Wachstumshormons auf die Milchproduktion die Forscher nicht beeindruckte, überraschte sie die Tatasche, dass GM-Schafe gegenüber Parasiten weniger tolerant sind. Noch sind aber weitere Forschungen über die Auswirkung des Extra-Gens auf die Lebenserwartung von GM-Schafen nötig, betonte Adams.
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