Neue Siemens-Stipendien für den Master-Studiengang Informationstechnik der FH Mannheim

Die Besonderheit des Master-Studiengangs INFORMATIONSTECHNIK an der FH Mannheim ist, dass er im Gegensatz zu vielen anderen in deutscher Sprache angeboten wird. Trotzdem melden sich mehr Bewerber aus aller Welt, als angenommen werden können. Obwohl keine Studiengebühren verlangt werden, ist die Finanzierung für viele Ausländer ein Problem. Stipendien sind daher für die Betroffenen der Schlüssel zu dieser Weiterqualifikation.

Der Master-Studiengang Informationstechnik im Fachbereich Informationstechnik der Fachhochschule Mannheim – Hochschule für Technik und Gestaltung wurde zum SS 2000 eingerichtet. Seither haben 33 Studierende diesen Studiengang mit dem internationalen Abschlussgrad „Master of Science“ (MSc) absolviert.

Einer der Gesichtspunkte bei der Planung dieser Postgraduiertenmaßnahme war, eine weitgehende Integration der erhofften ausländischen Studierenden sowohl im Studium als auch in der Projektphase im Industriebetrieb sicher zu stellen. Als wichtigste Voraussetzung dazu wurde Deutsch als Unterrichtssprache erachtet. Von außen herangetragene Bedenken, nur mit einem Studienbetrieb in Englisch genügend ausländische Jung-Ingenieure dafür interessieren zu können, haben sich als gegenstandslos erwiesen: 18 der Absolventen kamen aus dem Ausland und hatten teilweise in einem vorgeschalteten Semester oder Praktikum erst einmal ihre Deutsch-Kenntnisse so weit verbessert, dass sie den Vorlesungen und Laborpraktika ohne sprachliche Probleme folgen konnten. Sicher auch dank ihrer Sprachkenntnis haben 14 der ausländischen neuen Master im Rahmen der Green-Card-Regelung in Deutschland eine Arbeitsstelle antreten können. 3 deutsche und 2 ausländische Absolventen sind zu einer Universität übergewechselt und arbeiten dort an ihrer Promotion.

Nach dem so erfolgreichen Start werden derzeit je Semester bis zu 25 qualifizierte Ingenieure neu in den Master-Studiengang aufgenommen. Der Ausländeranteil beträgt weiterhin deutlich über 50% und kann fast als buntes Völkergemisch bezeichnet werden. Bislang waren bzw. sind als Ursprungsländer vertreten: Argentinien, Brasilien, Chile, China, Costa Rica, Ecuador, Indonesien, Kamerun, Kirgisien, Libyen, Mexiko, Paraguay, Peru, Polen, Spanien, Türkei, Venezuela und Vietnam.

Siemens fördert diesen Master-Studiengang an der FH Mannheim im Rahmen des Siemens-Förderprogramms „Jugend und Wissen“, mit dem Siemens sich in der internationalen Ingenieurausbildung engagiert. Bereits seit dem Sommersemester 2001 werden von Siemens zwei Ingenieure aus Argentinien unterstützt, die sich zur Zeit an den Siemens-Standorten Erlangen bzw. München mit ihrer Masterarbeit befassen.

Am Donnerstag, den 28. November 2002 konnte Prof. Albrecht Zwick, Dekan des Fachbereichs Informationstechnik und Leiter des Masterstudiengangs Informationstechnik, die Projektverantwortlichen des Hauses Siemens aus München und Nürnberg willkommen heißen: Eberhard Wildgrube, Projektleiter „Jugend und Wissen“, Susanne Kiefer, seine Nachfolgerin, Dipl.-Ing.(FH) Gerd Köck, Referent Hochschulmarketing und Christian Callegari, Regional Manager „University Liaison for the Americas“. Die Vertreter der Siemens AG wollten die Mitarbeiter, Einrichtungen und Projekte des Fachbereichs einmal persönlich kennen lernen und bei dieser Gelegenheit die nunmehr 8 neuen Siemens-Stipendiaten aus Brasilien und Mexiko offiziell begrüßen. Die Kandidaten waren für diese Stipendien von den Siemens-Niederlassungen in diesen Ländern ausgewählt worden und sind teils deren Jungingenieure, teils frischgebackene Hochschul-Absolventen.

Dass sich diese Kandidaten und generell eine große Zahl ausländischer Bewerber speziell für die FH Mannheim interessierten, ist sicher auch dem besonderen Aufnahmeverfahren zu danken. Es wird von einer eigens vom Fachbereich eingerichteten Stelle koordiniert und in enger Zusammenarbeit mit den Heimathochschulen sowie den Industriepartnern durchgeführt. Die Interessenten können die ersten Kontakte in Deutsch, aber ebenso u.a. in Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Vietnamesisch knüpfen und sich so oft schon im Vorfeld intensiv beraten lassen.

Mit den Stipendien aus dem Programm „Jugend und Wissen“ fördert Siemens Studenten aus den Regionen Asien/Pazifik, Mittel-/Osteuropa und Lateinamerika und bringt sie in die innovativen Master-Studiengänge an deutschen Hochschulen. Ziel ist hierbei die Sicherung des globalen Akademikernachwuchses für das Unternehmen und die Förderung einer internationalisierten Hochschulbildung. Gleichzeitig sollen die deutschen Hochschulen bei der raschen Einführung von international kompatiblen Studiengängen nach dem neuen Bachelor-Master-Standard unterstützt werden. Seit 1998 wurden 320 Stipendien vergeben. Siemens konnte nun für die nächsten drei Jahrgänge weitere Stipendien in Aussicht stellen, da das Förderprogramm „Jugend und Wissen“ – trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeiten – von Siemens gerade verlängert worden ist.

Media Contact

Prof. Joerg M. Fliege idw

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