Korallen erzählen über das Klima im Atlantik
Riffbauende Lebewesen bilden ähnlich wie Bäume Jahresringe
Korallenstöcke haben ähnlich wie Bäume Jahresringe. Anhand dieser können Forscher nicht nur das Alter, sondern auch die klimatischen Verhältnisse erkennen, berichten Forscher der Universität von Pennsylvania bei der derzeit in San Franzisko stattfindenden Konferenz der American Geophysical Union (AGU).
Im Gegensatz zu den Korallen im tropischen Pazifik hat es bisher bei den Korallenriffen im tropisch-atlantischen Amerika keine klimarelevanten Forschungsergebnisse gegeben. Lisa Greer und ihr Forschungsteam haben zu diesem Zweck Korallenstöcke der Gattung Montastraea annularis (Bild) vom Parque Nacional del Este vor der Küste der Dominikanischen Republik genauer untersucht. Mithilfe eines Röntgengerätes, das üblicherweise in der Zahnmedizin Verwendung findet, konnte die Wissenschaftlerin der State University of Pennsylvania im Inneren des Korallenskeletts Jahresringe sichtbar machen. „Dekadische Schwankungen im Korallenskelett korrelieren mit den verschiedenen Oberflächentemperaturen des tropischen Atlantiks im Zeitraum 1935 bis 1996“, so die Wissenschaftlerin. Damit spiegeln die Jahresringe den Salzgehalt und die Temperatur des Wassers wider, erklärt die Wissenschaftlerin, denn die Korallen verwenden zum Bau ihres Skeletts Substanzen, die vom Salzgehalt und der Temperatur des Meerwassers abhängig sind.
Anhand der verschiedenen Jahresringe im Korallenskelett lassen sich Klimaveränderungen in einem Zyklus, der sich alle 12 bis 15 Jahre wiederholt, ablesen. „Damit könnte ein regelmäßiges Erwärmen und Abkühlen der Temperaturen im tropischen Atlantik erklärt werden“, meint Greer.
Nach Angaben der Wissenschaftlerin haben sich die tropischen Oberflächentemperaturen allerdings zwischen 1960 und 1970 signifikant verändert.
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