Siemens-Verdichter auf dem Weg zur Tiefseetauglichkeit
Mit dem Ziel, die Eignung des dichtungsfreien Verdichters für den Unterwassereinsatz zu prüfen, wird die Maschine weitere Tests durchlaufen (verlängertes FAT). Deren Abschluss wird ein wesentlicher Schritt im Systemqualifikations-Programm sein, um die Ausrüstung tiefseetauglich zu gestalten und künftig die Verarbeitung von Gas auf dem Meeresboden in einer Tiefe von bis zu 3.000 Metern zu ermöglichen.
Der abgeschlossene FAT des Verdichters STC-ECO ist ein wichtiger Meilenstein. Geprüft wurden thermodynamische Leistungsmerkmale wie die interne Kühlung, das dynamische Verhalten des Rotors, die Leistungsfähigkeit des Motors sowie die Stabilität des Lagersystems. Im nächsten Schritt soll die Zuverlässigkeit des Verdichters untersucht werden. Der Fokus liegt hierbei auf der Leistung des Verdichters und der robusten Bauweise. In einer weiteren Phase werden das Verhalten mit Nassgas wie etwa bei der Einspritzung von Flüssigkeit in den Hauptgasstrom untersucht sowie weitere Ausdauer- und Robustheitsprüfungen ausgeführt. Das vollständige Entwicklungs- und Qualifizierungsprogramm zielt auf ein umfassendes und ausgereiftes System zum Einsatz auf dem Meeresboden ab.
Reparaturen an Verdichtern, die unter Wasser installiert sind, können auf dem Meeresboden nicht ausgeführt werden. Der Zugang zu den Geräten ist schwierig und kostspielig. Anforderungen an die Verdichtereinheit sind daher lange Wartungsintervalle sowie eine robuste und zuverlässige Bauweise. Die Maschine für den Unterwassereinsatz muss mit Nassgas arbeiten können, das Kondensat, flüssiges Erdgas oder auch Sand enthalten kann. Der Siemens-Verdichter STC-ECO integriert einen Hochgeschwindigkeits-Induktionsmotor und einen mehrstufigen Radialverdichter auf einer gemeinsamen Welle in einem einzigen Gehäuse. Der STC-ECO benötigt erstmals weder Gasdichtungen noch ein Schmierölsystem oder ein Getriebe. Je weniger Komponenten ein System hat, desto zuverlässiger ist es. Siemens hat daher die Anzahl der benötigten Teile und Hilfsmittel für dieses Verdichtungssystem auf ein Minimum reduziert.
Im Jahr 1999 wurde ein dichtungsfreier Prototyp unter dem Projektnamen ECO-II in Zusammenarbeit von Siemens und Shell entwickelt. Im Herbst 2006 installierten die Projektpartner die Maschine im niederländischen Erdgasfeld NAM Vries-4. Über einen Zeitraum von 20 Monaten wurde die Einheit an Land mit verunreinigtem Prozessgas getestet und einer breiten Palette von Verschmutzungen wie etwa Sand und Wasser ausgesetzt. Nach Abschluss der Feldtests erhielt der Verdichter den Namen STC-ECO und wird nun als Standardgerät für Anwendungen von verunreinigtem Gas eingesetzt.
Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: www.siemens.de/energy.
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