Langusten nutzen Magnetismus zur Orientierung
Auch wirbellose Tiere verfügen über hochsensible Ortungssysteme
Jüngsten Forschungsberichten zufolge, verfügen auch Langusten über sensible Sinne, die es ihnen ermöglichen, sich am Ozeanboden zurecht zu finden. Wissenschaftler der haben karibische Langusten untersucht und entdeckt, wie sie den Erdmagnetismus zur Orientierung verwenden, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner aktuellen Ausgabe.
Forscher wissen, dass Zugvögel, Schildkröten oder Wale mithilfe des Magnetismus ihre Wanderungen durchführen können. Kleine Unterschiede im Erdmagnetfeld helfen ihnen, sich am Globus zu orientieren. Neu hingegen ist die Erkenntnis, dass Langusten und wahrscheinlich auch andere wirbellose Tiere diese Fähigkeiten ebenso besitzen. „Es ist nicht das erste Wirbellose Tier, das seine magnetischen Sinne demonstriert, aber es ist eines der besten Beispiele für wirkliche Navigation“, so Studienautor Larry Boles von der Universität von North Carolina, der gemeinsam mit Kenneth Lohmann Langusten vor den Florida Keys gefangen hat. In ersten Untersuchungen stellten die Wissenschaftler fest, dass die Langusten in der Nacht ihren Bau verließen und weite Strecken im Dunkeln zurücklegen und ohne Probleme ihre Heimat wiederfinden konnten. In Versuchen wurden gefangene Tiere 16 Kilometer von ihrem Heimatplatz entfernt freigelassen.
Während des Abtransports sind die Tiere in Kunststoffbehältern gehalten worden, so konnten sie keine visuellen oder chemischen Veränderungen im Wasser ausmachen. An der Testseite wurden sie zunächst in geschlossene Becken gegeben. Selbst dort konnten sie die Richtung ihrer eigenen Umgebung sofort feststellen. Das funktionierte auch bei verschlossenen Augen. Die Forscher haben auch versucht mithilfe eines schwachen Magnetfeldes die Tiere in falsche Richtungen zu bewegen. „Die Tiere konnten innerhalb kürzester Zeit herausfinden, wo sie sich befanden“, so Lohmann. „Wenn ein schwaches Magnetfeld, das nördlich ihrer Heimat lag, imitiert wurden, bewegten sich die Tiere in südlicher Richtung. Bei einem Magnetfeld, das südlich der Heimat der Tiere imitiert wurde, zog es die Langusten Richtung Norden“, erklärt der Wissenschaftler. Das sei auch der Beweis dafür, dass die Langusten nicht nur über einen Richtungssinn oder eine Art natürlichen Kompass verfügen, sondern tatsächlich in der Lage sind, geografisch zu bestimmen, wo sie sich gerade befinden. „Das entspricht einem Menschen, der mit einem GPS ausgerüstet ist“, vergleicht Lohmann die Fähigkeit. Solche Systeme sind bei Zugvögeln und Schildkröten vorhanden, sind der Wissenschaft bei Wirbellosen aber bisher unbekannt. „Ameisen und Bienen haben ein Navigationssystem, aber dies entspricht keinem echten Positionssystem“, so Lohmann. Langusten tragen in ihrem Körper auch Magnetit, ein Material aus dem Kompassnadeln bestehen.
In weiteren Forschungsarbeiten wollen die Wissenschaftler nun untersuchen, auf welche Erdkräfte die Langusten reagieren und ob auch andere Krebstiere wie etwa Hummer über diese Fähigkeiten verfügen.
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