Softwareagenten steuern Container
So könnte die Zukunft der Logistik aussehen. Container werden über sogenannte Softwareagenten automatisch gesteuert. Das kann die Auswahl der Lager sein, in die ihre jeweiligen Waren kommen, oder auch die Auswahl der Transportmittel dorthin. Bahn, Lkw oder Binnenschiff, je nachdem was kostengünstiger ist.
Und dafür kommunizieren die Softwareagenten der einzelnen Container auch noch miteinander. Denn das jeweilige Transportmittel muss ja auch möglichst gut gefüllt sein. Mit Methoden der Künstlichen Intelligenz hat Arne Schuldt vom Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit Tchibo eine Lösung entwickelt, die solche Standardfälle der Disposition automatisiert.
Die aus diesem Praxisbeispiel entstandene Dissertation „Multiagent Coordination Enabling Autonomous Logistics“ ist jetzt mit dem renommierten Wissenschaftspreis Logistik ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand im Rahmen des Deutschen Logistik-Kongresses der Bundesvereinigung Logistik (BLV) in Berlin statt. Der Preis ist mit jeweils 10.000 Euro für den Preisträger sowie das betreuende Institut dotiert und wird 2010 von der Oskar Schunck AG & Co. KG aus München gesponsert.
Das intelligente IT-System hat etwa ermittelt, dass es sinnvoll sein könnte, die Container noch ein paar Tage länger am Terminal stehen zu lassen. Das würde etwa in großem Stil Lagerkapazität von Palettenplätzen und damit erhebliche Kosten sparen.
Und noch ein Vorteil: Die Disponenten in einem Unternehmen könnten sich gezielter um die Spezialfälle kümmern, etwa wenn ein Container im Zoll festhängt. Arne Schuldt hat seine Arbeit in der Bremer International Graduate School for Dynamics in Logistics und dem Sonderforschungsbereich „Selbststeuerung logistischer Prozesse“ (SFB 637) der Universität Bremen erstellt. Betreuer der Promotion war TZI-Professor Otthein Herzog.
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