Satellit misst Eisflächen
ICESat von der Airforce-Base Vandenberg gestartet
Ein Satellit zur Beobachtung der Eisdecke, ist am Sonntag von der Airforce-Base Vandenberg in Zentral-Kalifornien in die Erdumlaufbahn geschossen worden. ICESat soll den Forschern genau Aufschluss über Veränderungen der Eisdecken in der Arktis und Antarktis liefern.
Die Ergebnisse der Forschungsberichte sollen zu Modellen für die Berechnungen herbeigezogen werden, wie sich ein steigender Meeresspiegel aufgrund schrumpfender Gletscher und Eisdecken auswirken würde. Nach Angaben von BBC-News warten die Geo-Forscher bereits seit 30 Jahren auf einen solchen Satelliten. Gemeinsam mit ICESat wurde auch noch ein zweiter Satellit mit ins All geschossen: Der „Cosmic Hot Interstellar Plasma Spectrometer“ (CHIPSat) soll Astronomen helfen die heißen Gase, die zwischen den Sternen liegen, zu vermessen.
Die Software, die zur bildlichen Darstellung der Eisregionen verwendet wird, stammt von Forschern der Ohio State University. Mit Hilfe von einem radarähnlichen System namens „Light Detection and Ranging“ (Lidar) wird das Eis vermessen. Das System nutzt die Lichtreflexionen der Erdoberfläche aus und kann so erkennen, ob eine Eisfläche schrumpft, gleichbleibt oder sich ausdehnt. Besonders die McMurdo Dry Valleys, die größten eisfreien Gebiete der Antarktis, sind dazu geeignet. Dort kann genau gemessen werden, wie sich die Eisflächen rund um das Gebiet entwickeln. „Die Messung in den trockenen Tälern ist sehr schwierig, weil die freigelegten Felsen sehr dunkel sind und das Eis sehr hell ist“, erklärt Bea Csatho, Forschungsleiterin am Ohio State’s Byrd Polar Research Center. „Diese Kontrastunterschiede können zu Fehlern in den Lidar-System-Messungen führen“, meint die Wissenschaftlerin.
Das Ohio-Forschungsteam hat genau jene Probleme aber bereits vorher gelöst. Messungen in der Stadt Ocean City haben die Wissenschaftler dazu veranlasst, das System nach den hellen und dunklen Stellen zu justieren. „Auch Hausdächer und unterschiedliche Niveaus von Gebäuden weisen schwierige Strukturen auf“, erklärt Tony Schenk, Professor für Bauingenieurswesen und Geodäsie, der die Software entwickelt hat. Das neue System kann auch die geografischen Niveauunterschiede einfach feststellen.
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