Strahlenschutzmaßnahmen lassen sich durch Kundenorientierung optimieren
Ob im eigenen Haus, beim Handy-Telefonat oder im Solarium: Strahlung umgibt uns im Alltag überall. Das Wissen um die möglicherweise vorzunehmenden Schutzmaßnahmen und die Bereitschaft diese vorzunehmen, ist jedoch eher gering.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) in Zusammenarbeit mit der International School of Management (ISM). Sie analysiert die Möglichkeiten des Strahlenschutzes aus einer kundenorientierten Perspektive. Die nicht repräsentative Untersuchung legt als Vorstudie die Grundlagen für weitere Projekte, wie z.B. einer nationalen Radonstudie.
An der Konzeption und Auswertung der Studie waren Studierende der ISM unter der Leitung von ISM-Dozent Dr. Dieter Schlesinger beteiligt und führten verschiedene Befragungen durch: Untersucht wurden Situationen des alltäglichen Lebens, und zwar beim Kauf von Mobiltelefonen, im Solarium oder Eigenheim. Die Ergebnisse zeigen, dass zwar das Thema Strahlenbelastung meist bekannt ist, Interesse und Know-how für wirksame Schutzmaßnahmen jedoch oft nicht ausreichend vorhanden sind.
So befragten die Studierenden Mitarbeiter in Mobilfunkgeschäften, wie die Strahlenbelastung bei Handy-Telefonaten verringert werden könne. Im Ergebnis zeigen sich deutliche Unterschiede im Know-how der Verkäufer. Während einige sinnvolle Tipps zur Reduzierung der Belastung gaben – z.B. durch Nutzung des Lautsprechers oder einer Freisprechanlage – offenbarten andere Wissenslücken. So wurde etwa geraten, spezielle Handytaschen zu nutzen, die die Strahlung abblocken sollen. Eine Empfehlung, die keinen nachweisbaren positiven Effekt bei der Strahlenreduzierung hervorruft, sondern im Gegenteil zu einer Erhöhung der Strahlenbelastung führen kann.
Im Bewusstsein von Solariennutzern spielt die Gesundheitsgefährdung durch eine UV-Strahlenbelastung in Sonnenstudios keine große Rolle, so eine weitere Erkenntnis der Studie. Befragte Inhaber von Solarien gaben an, dass Aspekte der Gesundheitsvorsorge von Kunden kaum nachgefragt werden und damit auch nur einen – vor dem Hintergrund einer ökonomischen Kosten-Nutzen-Analyse – sehr geringen Einfluss auf Solarienangebote haben.
Auch die Belastung durch natürliche Strahlung wird unterschätzt – obwohl z.B. das radioaktive Edelgas Radon, Lungenkrebs hervorrufen kann. Dabei kann das regional in unterschiedlichen Konzentrationen auftretende Radon durch undichte Stellen in Häuser eindringen und sich v.a. im Keller und Erdgeschoss ansammeln.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass zwar rund zwei Drittel der Bevölkerung angeben, diese Gefährdung zu kennen. Jedoch sind nur 35 Prozent bereit, sich zuhause gegen die Strahlung zu schützen – obwohl entsprechende Maßnahmen einfach und kostengünstig durchzuführen wären. Abschließend wurden Möglichkeiten zur Verbesserungen des Strahlenschutzes durch den Einsatz eines modifizierten Marketingkonzepts dargelegt.
Die Studie zeigte, wie eine Kundenorientierung im Bereich des Verbraucherschutzes helfen kann bestehende Strahlenschutzkonzepte zu optimieren und sich durch eine stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse von Verbrauchern zielgenauere Instrumente entwickeln lassen.
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) – eine private staatlich anerkannte Hochschule – bildet in Dortmund, Frankfurt / Main, München und seit September 2010 auch in Hamburg Nachwuchskräfte für die internationale Wirtschaft aus. Das Studienprogramm umfasst fünf Bachelor-Studiengänge (International Management; Tourism & Event Management; Communications & Marketing; Psychology & Management, Corporate Finance), fünf konsekutive Master-Studiengänge (International Management; Strategic Marketing Management; Finance; International Transport & Logistics, Strategic Tourism Management) und drei MBA-Programme (MBA General Management; MBA Energy Management, MBA Facility Management). Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich durch Internationalität und Praxisorientierung aus.
Diese Erfolgsfaktoren garantiert die ISM durch enge Kooperationen mit Unternehmen, Projekte in Kleingruppen sowie integrierte Auslandssemester und -module an über 130 Partneruniversitäten. Die Qualität der Ausbildung bestätigen Studierende und Ehemalige ebenso wie Personaler in zahlreichen Hochschulrankings. Die ISM belegt dort seit Jahren konstant vorderste Plätze.
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