Eiszeit im Wasserstofftank
Neues Flüssigwasserstoff Tanksystem – innovativer Schritt zum umweltfreundlichen Wasserstoffserienauto.
Der steirische Innovationspreis Fast Forward Award 2002 wurde an ein Entwicklungsteam von Magna Steyr Fahrzeugtechnik verliehen.
Mit der Serienreife des umweltfreundlich angetriebenen Wasserstoffautos wird man sich – nach Meinung von Experten – noch einige Jahre gedulden müssen. Wobei Geduld aber nicht bedeutet, dass die Forschung in diesem Bereich stillsteht. Ganz im Gegenteil ,alle großen Automobilhersteller arbeiten fieberhaft an der Lösung der mannigfaltigen Probleme, die sich der Verwirklichung dieser Antriebsart noch in den Weg stellen.
Innovative Lösung
Zahlreiche vielversprechende Lösungen zum Handling des umweltfreundlichen Treibstoffs Wasserstoff im Zusammenhang mit Fahrzeugen, geben realistische Hoffnung auf einen ersten Serieneinsatz bis in etwa 2010. Ein Durchbruch bei der Speicherung von Wasserstoff ist den Kooperationspartnern Magna Steyr, BMW sowie fünf weiteren Forschungsinstituten mit der Entwicklung des Flüssigwasserstoff-Kryotanksystems gelungen. Dessen größte technische Herausforderung liegt in der Stabilisierung der Temperatur des flüssigen Wasserstoffs bei 253 Grad Celsius.
„Der bahnbrechende Innovationsschritt ist die lsolationsfestigkeit des Systems“, erläutert Dr. Günter Krainz von Magna Steyr, „denn der Wasserstoff kann jetzt durch reine Isolation einige Tage auf dieser Temperatur gespeichert werden“. Erreicht wurde dieser Meilenstein mit viel Know-how aus der Magna Steyr-Weltraumtechnik. Diese entwickelt und liefert die Flüssigwasserstoff-Treibstoffleitungen der europäischen Trägerrakete Ariane 5. Darüber hinaus wurde eine Superisolation aus einem Hochvakuum sowie solche aus anderen High-tech Materialien verwendet.
Die Zukunft
Trotz der jetzt erreichten Fortschritte, die auch hinsichtlich Betriebsfestigkeit und Lebensdauer erstmals den hohen Anforderungen eines Serienfahrzeuges entsprechen, ist das Wunschziel ein noch wesentlich höher gestecktes. Dr. Günther Krainz: „Wir streben eine Isolationsfestigkeit von bis zu vier Wochen an, zudem soll mittels neuer Materialien eine variable Formgebung möglich gemacht werden. Nicht zuletzt entwickeln wir derzeit Herstellungsverfahren, die den Kryotank kostenmäßig mit Benzin- oder Dieseltanks vergleichbar machen sollen.“
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