Internationales Jahr der Wälder 2011
Der deutsche Wald ist ein Sinnbild der Dauerhaftigkeit. Aber selbst der Wald bleibt nicht so, wie er war. Man könnte auch sagen: Der dunkle Tann wird langsam heller! Natürlich bleibt uns der Wald erhalten, er nimmt an Fläche und Masse sogar deutlich zu. Und doch hat er sich über die letzten Jahrzehnte hinweg gewandelt; hin zu mehr Laubbäumen und zu mehr alten Bäumen.
Der Anteil der Laubbäume beträgt heute etwa 43 Prozent. Vor zwanzig Jahren lag er nur bei etwa 33 Prozent. Das ist eine kleine Revolution, denn der größte Teil des Waldes wächst still vor sich hin, meist ohne größere Veränderungen in der Baumartenmischung. Die können aber dort wirksam werden, wo sich eine neue Waldgeneration entwickelt. Auf über der Hälfte der Verjüngungsflächen stehen inzwischen Laubbäume. Besonders die Waldflächen mit Buchen haben stark zugenommen, allein zwischen 2002 und 2008 um mehr als 80.000 Hektar. Diese Zunahme entspricht mehr als der Gesamtfläche des Bundeslandes Hamburg. Auch die Eichen (plus 40.000 Hektar) und alle anderen Laubbäume haben in diesem Zeitraum massiv an Fläche zugelegt.
Dagegen schmilzt die Fichtenfläche immer mehr zusammen: Der „Brotbaum“ der deutschen Forstwirtschaft verlor seit 2002 über 200.000 Hektar. Die Fichte bleibt zwar immer noch die wichtigste Baumart in Deutschland, auch aufgrund ihrer Bedeutung für die Bauwirtschaft, wo sie wesentlich zur Verbesserung der deutschen Klimabilanz beiträgt. Aber ihr Flächenanteil sank bis 2008 auf weniger als 27 Prozent. Auch die Kiefer büßte in den letzten 20 Jahren stark an Fläche ein. Ihr Anteil liegt nun bei 24 Prozent.
Diese Verschiebungen sind ein Gradmesser für den langfristigen Umbau großer Waldflächen. Das Ziel ist die Entwicklung von Wäldern, die stabiler gegen Sturm- und Insektenschäden sind und die auch mit dem Klimawandel zurechtkommen. Und deshalb sollen langfristig vor allem die besonders gefährdeten Nadelholz-Reinbestände zu Mischwäldern mit mehr Laubbäumen werden.
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