„Labor der Zukunft“ läutet neue Weichenstellung in der Technologiepolitik ein
Der saarländische Wirtschaftsminister Dr. Christoph Hartmann stärkt den Technologiestandort durch neue Förderschwerpunkte: „Künftig sollen saarländische Unternehmen verstärkt von Beginn an in die Entwicklung neuer Technologien eingebunden werden. Wir wollen hier im Saarland Forschung für und mit Unternehmen betreiben, anwendungs- und verwertungsbezogen.
Dann fließen auch private Gelder in den zielgerichteten Ausbau von Forschungsschwerpunkten“, so Hartmann. Zudem soll die Wertschöpfung im Saarland bleiben: „Die neu entwickelten Standards und Produkte sollen auch im Saarland produziert, vermarktet und eingesetzt werden. Aus den Projekten heraus werden wir Ausgründungen und Ansiedlungen unterstützen. So entstehen Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Land“, erklärte der Minister. Das Wirtschaftsministerium wird in Zukunft insbesondere Technologieprojekte fördern, die diese Kriterien erfüllen. Es müsse sich für das Land lohnen, wenn Fördermittel fließen, so Hartmann. Technologieprojekte wie das „Labor der Zukunft“ stünden für eine zukunftsorientierte Standortentwicklung.
Bei der Entwicklung des Labors der Zukunft wird die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft beispielhaft umgesetzt: Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) führt dieses Know-how branchen-, fach-, und ausbildungsübergreifend zusammen. Bei der Entwicklung von neuen Labortechnologien sollen Labordienstleister, Klimatechnikhersteller, Pharmazie- und Maschinenbauunternehmen sowie weitere saarländische Firmen mitarbeiten. Ein Ziel ist zum Beispiel, ein mobiles, multifunktionales Labor in einem LKW zu entwickeln, das überall eingesetzt werden kann. Darüber hinaus werden speziell ausgebaute Forschungsräume, sogenannte Andockstellen, eingerichtet, die es weiteren Partnerunternehmen ermöglichen, später in die gemeinsame Entwicklungsarbeit einzusteigen. Die aus dem Projekt resultierenden Ergebnisse sollen mit neuen Patenten im Saarland umgesetzt und aus dem Saarland heraus vermarktet werden. In einem dreimonatigen Vorprojekt wurden bereits die erforderlichen Grundlagen geschaffen, um den Aufbau eines Demonstrations- und Funktionallabors anzugehen. Prof. Dr. Heiko Zimmermann, stellvertretender Institutsleiter des IBMT: „Die Labortechnologien sind die Schlüsseltechnologien für eine moderne, produzierende Biotechnologie. Sie entscheiden darüber, wie schnell neue Erkenntnisse der Biowissenschaften in Therapien, Medikamente und Produkte überführt werden können. Nachhaltige und zukunftsfähige Labore können nur dann entstehen, wenn Forschungsinstitute, High-Tech-Unternehmen, Industrie und das Handwerk interdisziplinär und integriert zusammenarbeiten. Das Saarland wird mit dem „Labor der Zukunft“ den vorhandenen Vorsprung in diesem Thema sichern und ausbauen.“ Das Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft fördert das Labor der Zukunft mit 6,6 Millionen Euro.
Ansprechpartner am Fraunhofer IBMT:
Prof. Dr. Heiko Zimmermann
Tel: 06894 / 980 – 257
E-Mail: heiko.zimmermann@ibmt.fraunhofer.de
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