Dreidimensionaler Filmgenuss ohne Spezialbrille
Zukünftige Videosysteme sollen den Betrachtern den Genuss dreidimensionaler Effekte ermöglichen, ohne dass diese die heute üblichen störenden 3-D-Brillen benötigen. Ein im Jahr 2008 in der Fachzeitschrift „EURASIP Journal on Image and Video Processing“ veröffentlichter Artikel beschreibt, wie für solche dreidimensionalen Systeme eine effiziente Bildübertragung ermöglicht werden kann.
„View Synthesis for Advanced 3-D Video Systems“ (Synthese von Ansichten in zukünftigen 3-D-Videosystemen) ist der Titel des Beitrags, der jetzt von der European Association for Signal Processing (EURASIP) für den diesjährigen EURASIP 2011 Best Paper Award ausgewählt wurde. Autoren des Beitrags sind Kristina Dix, Dr. Peter Kauff, Philipp Merkle, Dr. Karsten Müller (alle Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik, HHI), Dr. Aljoscha Smolic (Disney Labs Zürich) sowie Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand (TU Berlin und Fraunhofer HHI). Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
3-D-Displays ohne Brille strahlen so viele Bilder ab, dass der Betrachter mit dem linken und dem rechten Auge jeweils zwei leicht unterschiedliche Ansichten „empfängt“. In dem jetzt preisgekrönten Artikel zeigen die Autoren, wie aus den übertragenen Daten beliebig viele Ansichten erzeugt werden können, um so 3-D-Displays mit hoher Qualität zu betreiben.
Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand leitet das Fachgebiet Bildkommunikation der TU Berlin und ist Abteilungsleiter im Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik (HHI). Für seine Beiträge zur Entwicklung und Etablierung des Videokodierstandards H.264/MPEG-4 AVC, eines höchst effizienten Videokompressionsverfahrens, wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. So konnte er zwei „Emmy“-Awards entgegennehmen, mit denen das H.264/MPEG-4 AVC-Team ausgezeichnet wurde. Zu weiteren Preisen gehören der Innovationspreis der Vodafone-Stiftung, der Technologiepreis der Eduard-Rhein-Stiftung sowie der Group Technical Achievement Award der EURASIP des Jahres 2009.
Die European Association for Signal Processing (EURASIP) wurde 1978 gegründet, um den Informationsaustausch und die Kooperation von Einzelpersonen und Gruppen zu fördern, die weltweit in dem interdisziplinären Feld der Signalverarbeitung aktiv sind.
Der EURASIP 2011 Best Paper Award soll im Rahmen der EUSIPCO 2011 Konferenz in Barcelona im kommenden August überreicht werden.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr.-Ing. Thomas
Wiegand, Institut für Telekommunikationssysteme der TU Berlin sowie Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik, Tel.: 030/314-28777, E-Mail: thomas.wiegand@tu-berlin.de
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