Maisernte leidet unter Temperaturanstieg

Von 1999 bis 2007 führte das International Maize and Wheat Improvement Center (CIMMYT) im subsaharischen Afrika 20.000 Anbauversuche mit Mais durch. Jetzt haben Agrarwissenschaftler die Daten dieser Jahre genutzt, um nach einem Zusammenhang zwischen Ertrag und Temperatur zu schauen.

Selbst bei optimaler Wasserversorgung führt demnach bereits ein Temperaturanstieg um ein Grad Celsius in zwei von drei Anbauregionen in Afrika zu Ernteverlusten, berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe von „Nature Climate Change“.

Richtig ernst wird es der Studie zufolge, wenn zum Temperaturanstieg Dürre hinzukommt. Dann erleiden alle Anbauregionen durch das zusätzliche Grad erhöhte Verluste, in drei von vier Fällen sinkt der Ertrag mindestens um ein Fünftel. Je länger Mais einer Temperatur oberhalb von 30 Grad Celsius ausgesetzt ist, desto stärker geht der Ertrag zurück. Jeden Tag etwa ein Prozent. Kombiniert mit Trockenheit verstärke sich der Effekt auf 1,7 Prozent je Tag – ein Szenario, das infolge des Klimawandels in weiten Teilen Afrikas, Asiens und Zentralamerikas vermehrt auftreten dürfte. Mit der Studie bestätigt sich auch, dass Mais auf hinreichend verfügbares Wasser angewiesen ist, um erhöhte Temperaturen zu bewältigen.

Bislang galt es als schwierig, belastbare Prognosen zu tätigen, wie die wichtigen Getreide der Welt auf den Klimawandel reagieren werden – und wie sich dadurch die Ernährungssituation verändern wird. Entsprechende Versuche wurden lediglich für Industrienationen durchgeführt, doch diese Ergebnisse lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen nicht auf Länder wie China, Indien oder Brasilien übertragen, erst recht nicht auf das subsaharische Afrika.

Allerdings gibt es aus Anbauversuchen, die beispielsweise neue Sorten erproben sollten, Ertragsdaten für alle relevanten Anbauregionen. Bloß habe bislang niemand auf diese Daten zurückgegriffen, um die Temperaturabhängigkeit anderswo als in Nordamerika und Europa zu bestimmen. Die Forscher empfehlen deshalb, für ein vollständiges und genaues Bild die Methode der neuen Studie zu kopieren und historische Anbaudaten mit den entsprechenden Wettermessdaten zu kombinieren. Wo keine Messstationen in der Nähe der Versuchsfelder existieren, könne man aus den beiden nächstgelegenen Stationen das lokale Wetter interpolieren.

Quelle:
David B. Lobell et all. “Nonlinear heat effects on African maize as evidenced by historical yield trials”; Nature Climate Change (published online March 2011) http://www.nature.com/nclimate/journal/v1/n1/full/nclimate1043.html

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