Verbraucherpreise März 2011: + 2,1% gegenüber März 2010 Preise für leichtes Heizöl und Kraftstoffe erneut gestiegen

Wie in den Vormonaten wurde die Inflationsrate im März 2011 maßgeblich durch Preiserhöhungen bei Energie bestimmt (+ 10,5% gegenüber März 2010). Besonders stark wirkte sich der Preisanstieg bei Mineralölprodukten (+ 15,6%; davon leichtes Heizöl: + 32,8%; Kraftstoffe: + 11,2%) auf die Jahresteuerungsrate aus. Etwas weniger stark, aber dennoch deutlich, erhöhten sich gegenüber März 2010 die Preise für Strom (+ 7,6%) sowie für Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 5,8%). Gas verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,6%.

Ohne Berücksichtigung der Energie, die etwa ein Zehntel der Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte ausmacht, hätte die Inflationsrate im März 2011 lediglich bei + 1,0% gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich gegenüber März 2010 um 2,2%. Teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 13,8%). Insbesondere die Preise für Butter sind erneut gestiegen, so dass die Konsumenten innerhalb eines Jahres 28,4% mehr dafür zahlen mussten.

Teurer binnen Jahresfrist wurden auch Obst (+ 9,8%) sowie Fisch und Fischwaren (+ 4,3%). Preisrückgänge wurden dagegen bei Gemüse (- 4,6%) und Süßwaren (- 0,2%) ermittelt. Erwähnenswert ist im März 2011 der Preisanstieg bei alkoholfreien Getränken mit + 5,3%, (zum Beispiel Fruchtsäfte: + 9,5%; Kaffee: + 14,7%).

Insgesamt erhöhten sich binnen Jahresfrist die Preise für Waren um 3,2%. Dabei lagen die Preise für Verbrauchsgüter deutlich über dem Vorjahresniveaus (+ 4,6%), die Preisentwicklung bei Gebrauchsgütern mit mittlerer Lebensdauer verlief weitgehend moderat (+ 1,2%; darunter Bekleidung: + 1,2%). Eine stabile Preisentwicklung war bei langlebigen Gebrauchsgütern zu beobachten (± 0,0%), besonders günstig entwickelten sich hier die Preise für Fernsehgeräte (- 16,0%) und Notebooks (- 13,7%).

Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 0,9%. Neben der moderaten Preisentwicklung bei Nettomieten (+ 1,2%) wurden hier deutliche Preiserhöhung bei Versicherungsdienstleistungen beobachtet (+ 3,2%; darunter Krankenversicherungen: + 6,4%). Günstiger binnen Jahresfrist waren dagegen Pauschalreisen (- 3,0%) und die Nachrichtenübermittlung (- 2,6%).

Veränderung im März 2011 gegenüber dem Vormonat Februar 2011 Im Vergleich zum Februar 2011 hat sich der Verbraucherpreisindex im März 2011 um 0,5% erhöht. Im Monatsvergleich stiegen vor allem die Preise für leichtes Heizöl (+ 8,1%) und für Kraftstoffe (+ 5,1%; darunter Superbenzin: + 5,2%; Dieselkraftstoff: + 5,0%). Bei den anderen Energieprodukten wurden leichte oder keine Preisbewegungen beobachtet (zum Beispiel Strom: + 0,5%; Gas: ± 0,0%). Insgesamt erhöhten sich die Preise für Energie im Vergleich zum Vormonat um 2,9%.

Mehr mussten die Verbraucher gegenüber dem Vormonat unter anderem für Bekleidung und Schuhe zahlen (+ 3,0%; davon Bekleidung: + 3,2%; Schuhe: + 1,8%). Wesentliche Gründe waren hier das Ende des Winterschlussverkaufes und der Übergang auf die neue Saison.

Die Preise für Nahrungsmittel waren im Vergleich zum Vormonat dagegen geringfügig gesunken (- 0,2%). Im Einzelnen wurden unterschiedliche Preisbewegungen beobachtet. Günstiger gegenüber Februar 2011 waren vor allem Obst (- 3,3%; darunter Weintrauben: – 15,3%) und Gemüse (- 2,0%; darunter Kopf- und Eisbergsalat: – 23,4%; Gurken: – 13,5%). Teurer wurden dagegen insbesondere Speisefette und Speiseöle (+ 3,7%; darunter Butter: + 8,9%). Weiterhin auffällig ist der erneute Preisanstieg bei Kaffee (+ 5,9% gegenüber Februar 2011).

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im März 2011 um 2,3% höher als im März 2010. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2011 stieg der Index um 0,6%. Die Schätzung für den HVPI vom 29. März 2011 wurde damit leicht nach oben korrigiert.

Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7, die im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „Verbraucherpreisindex“, kostenlos erhältlich ist. Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch kostenfrei in der Datenbank Genesis-Online abgerufen werden.

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