Taschen-Atomuhr kommt auf den Markt
Wer Wert auf ultrapräzise Uhrzeit legt und dafür 1.500 Dollar übrig hat, kann sich die kleinste Atomuhr der Welt zulegen.
Nachdem ähnliche Prototypen schon länger im Umlauf sind, bietet das Unternehmen Symmetricon http://www.symmetricom.com mit dem Produkt CSAC (Chip Scale Atomic Clock) nun die erste kommerzielle Variante des Teils. Entwickelt wurde es von den Forschungsschmieden des US-Verteidigungsministeriums DARPA http://www.darpa.mil .
Klein dank Speziallaser
Mit 16 Kubikzentimetern Volumen ist die 35-Gramm-Uhr rund hundertmal kleiner als kommerzielle Vorgänger, was auch den Stromverbrauch von 115 Milliwatt betrifft. Mit der Genauigkeit einer Millionstel Sekunde misst sie in einem Reiskorn-großen Behälter die Frequenz elektromagnetischer Wellen, die ein Cäsiumatom aussendet. Festgehalten wird dieses Atom durch einen Halbleiter-Speziallaser (VCSL), der die Miniaturisierung erst möglich gemacht hat.
Besonders in bestimmten Industriefeldern könnte die Mini-Atomuhr nützlich sein, urteilt Anton Niessner vom österreichischen Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen http://www.bev.gv.at im pressetext-Interview. „Der bisherige Quarzstandard für kleine Uhren ist für viele Einsatzgebiete der präzisen Zeitmessung zu ungenau. Man griff daher oft auf GPS-Steuerung oder Synchronisation über das Internet zurück. Handliche Atomuhren oder mobile Anwendungen könnten das Problem etwa bei besonders entlegenen Regionen oder Satelliten lösen“, so der Forscher.
Krieg und Meeresboden
Entsprechend führt auch Symmetricon als Anwendungsbeispiele seines Produkts die Unterwasser-Sensoren in der Erdbebenforschung und Rohstoffförderung an, sowie auch militärische Einsatzgebiete. Die bloße Anzeige der Uhrzeit ist für eine Atom-Taschenuhr trotz der Präzision allerdings allzu banal. „Der Wert derartiger Geräte liegt in den technisch nutzbaren Ausgangssignalen. Jede Zeitspanne der laufenden Zeitskala, die kleiner ist als eine Sekunde, ist für die Alltagswahrnehmung ohnehin kaum wahrnehmbar“, betont Niessner.
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