Export stützt Beschäftigung
Die Zunahme der Beschäftigung in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre war von der Exportentwicklung getragen. Der aktuelle Wochenbericht 9/2003 des DIW Berlin zeigt, dass im Jahr 1995 jeder sechste Arbeitsplatz in Deutschland von der Ausfuhr abhängig war, im Jahr 2001 bereits jeder fünfte. In einem Viertel der untersuchten Produktionsbereiche sind Produktion und Beschäftigung sogar zu mehr als der Hälfte unmittelbar und mittelbar von der Waren- und Dienstleistungsausfuhr abhängig.
Die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen hat sich trotz ungünstiger Weltkonjunktur als Stütze der Beschäftigung in Deutschland erwiesen. Das hängt damit zusammen, dass exportierte Investitionsgüter durch ihre hohe Vorleistungsintensität bei anderen Produktionsbereichen in Deutschland Mitzieheffekte auslösen. Davon sind in zunehmendem Maße auch die mit der Industrieproduktion verflochtenen Dienstleistungen begünstigt. So war die Beschäftigung in den unternehmensbezogenen Dienstleistungen im Jahr 2001 bereits zu gut einem Viertel mittelbar vom Export abhängig.
Der DIW-Wochenbericht betont, dass die hohen Überschüsse, die im Außenhandel erzielt werden, für sich genommen jedoch nur bedingt etwas über die Wettbewerbsstärke der deutschen Unternehmen aussagen. Die Exportüberschüsse können auch Folge einer ausgeprägten inländischen Nachfrageschwäche sein, die sich negativ auf die Entwicklung der Einfuhr auswirkt. Nach den vorläufigen Ergebnissen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung waren die Importe im vergangenen Jahr um 3,4 % niedriger als 2001. Somit hat zwar der Exportüberschuss zur Stützung der Beschäftigung beigetragen; eine nachhaltige Erhöhung des Beschäftigungsgrades wird aber nur durch eine kräftige Ausweitung der binnenwirtschaftlichen Aktivität gelingen. Ein Anziehen der Inlandsnachfrage würde sowohl zunehmende Produktion und Beschäftigung im Inland als auch steigende Importe zur Folge haben.
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