Wasserzeichen für 3-D-Modelle

Eine unsichtbare Urhebersignatur für 3-D-Modelle haben die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD entwickelt: Mit dem digitalen Wasserzeichen lässt sich der Vertrieb von Raubkopien nachvollziehen. Die PlugIn-Software GeoMark ist auf der CeBIT in Hannover in Halle 11 zu sehen.

„Digital Watermarking für 3-D-Modelle ist ein brandneues Thema“, sagt Michael Arnold vom IGD. „Nur wenige Forschergruppen befassen sich bisher damit, dabei ist es hochbrisant, denn immer mehr dreidimensionale Animationen sind über das World Wide Web abrufbar.“ Mit 3-D-Modellen arbeiten Filmproduzenten, Industrie- sowie Möbeldesigner und nicht zuletzt die Hersteller von Computerspielen. Die Gefahr, dass die Daten unrechtmäßig kopiert und weiterverbreitet werden, wächst. „Wir haben unser Geomark-System als PlugIn für die gängige Software 3-D Studio MAX entwickelt, können sie aber auch an andere Programme anpassen“, erklärt Arnold. Ist das Geomark-System installiert, erlaubt es dem Entwickler von 3-D-Modellen, einen Code – das so genannte Wasserzeichen – mittels eines geheimen Schlüssels in seine Werke einzubauen. Zur Identifikation werden verschiedene Daten wie Produktnummer und/oder Name verwendet. Nur wer diesen Schlüssel kennt, kann das Wasserzeichen aus dem markierten Modell wieder herauslesen. Für den Uneingeweihten ist das Wasserzeichen nicht erkennbar.

Bewährt haben sich digitale Wasserzeichen bereits beim Urheberschutz von Audio- und Videodaten. Das Prinzip wurde jetzt auf 3-D-Modelle transformiert: In dem Gitternetz, das die Oberfläche überzieht, lässt sich der Code in Form winziger Deformationen speichern. „Der von uns entwickelte Algorithmus liegt unterhalb der erlaubten Toleranz, er beeinträchtigt also die Genauigkeit des Modells nicht. Gleichzeitig ist er sehr robust“, resümiert Arnold. Auf der CeBIT zeigt der Forscher, dass sich 3-D-Modelle verschieben und drehen lassen, ohne dass das digitale Wasserzeichen leidet. Die Automobil- und die Möbelindustrie, die mit 3-D-Modellen arbeiten, haben bereits Interesse an GeoMark signalisiert. Die Software kann zwar Raubkopien nicht verhindern, wohl aber nachweisen: Gleichgültig durch wie viele Hände und Rechner ein 3-D-Modell gegangen ist, das digitale Wasserzeichen des Urhebers bleibt im Modell festgeschrieben und lässt sich jederzeit wieder entschlüsseln.

Ansprechpartner:
Michael Arnold
Telefon: 0 61 51 / 1 55 -5 35
Telefax: 0 61 51 / 1 55 -4 99
Email: arnold@igd.fraunhofer.de

Media Contact

Dr. Johannes Ehrlenspiel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?

Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…

KI-System analysiert subtile Hand- und Gesichtsgesten zur Gebärdenspracherkennung.

Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung

Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…

Forscherin Claudia Schmidt analysiert durch Gletscherschmelze beeinflusste Wasserproben arktischer Fjorde.

Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme

Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…