Fehler im Immun-Gedächtnis verursacht Schuppenflechte und Neurodermitis
Schuppenflechte* und Neurodermitis* werden den Forschungsergebnissen von Stefanie und Kilian Eyerich zufolge durch eine Fehlsteuerung des immunologischen Gedächtnisses verursacht. Die im New England Journal of Medicine publizierte Studie des Forscherehepaares ist ein Meilenstein in der Ursachenforschung weit verbreiteter Krankheiten.
Die beiden am Helmholtz Zentrum München und der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein der Technischen Universität München (TUM) beschäftigten Wissenschaftler haben anhand einer seltenen Gruppe von Patienten, die unter beiden Krankheiten leiden, gezeigt, dass die T-Zellen* des Immunsystems in der Haut ein Entzündungsprogramm aktivieren, das entweder zu Neurodermitis oder Schuppenflechte führt.
„Diese Studie unterstreicht die wichtige Rolle der T-Zellen bei Schuppenflechte“, sagt Professor Johannes Ring, Direktor des Departments Dermatologie und Allergologie am Biederstein.
Die Wissenschaftler wollen nun herausfinden, welche Moleküle die T-Zellen dazu veranlassen, die Erkrankungen auszulösen. Trotzdem ist klar, dass sich „zukünftige Therapiestrategien vor allem auf die Fehlsteuerung des immunologischen Gedächtnisses fokussieren sollten“, so Prof. Dr. Carsten Schmidt-Weber, Leiter des ZAUM.
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Hintergrund
* T-Zellen sind das immunologische Gedächtnis des Menschen. Sie initiieren immer dann eine Immunantwort, wenn sie Stoffe wahrnehmen, die als körperfremd erkannt werden.
* Beim Neurodermitis / atopischen Ekzem sind auslösende Stoffe bekannt: dazu gehören Bestandteile aus Pollen, Hausstaubmilben oder auch Bakterien. Im Fall der Schuppenflechte / Psoriasis ist bisher unklar, welche Moleküle ursächlich sind.
Original-Publikation:
Eyerich S. et al., 2011. Mutual Antagonism of T Cells Causing Psoriasis and Atopic Eczema. N Engl J Med 2011;365:231
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