Neue Forschungsprojekte zur Umweltbeobachtung
VECHTA. Der Zustand unserer Umwelt steht im Mittelpunkt zweier neuer Forschungsvorhaben am Institut für Umweltwissenschaften (IUW) der Hochschule Vechta. Beide Projekte werden mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt.
In einen europäischen Rahmen eingebunden ist das erste der von Prof. Dr. Winfried Schröder geleiteten Projekte. Untersucht werden Schwermetallbelastungen anhand von Bioindikatoren, in diesem Fall von Moosen. Die Datenbasis dazu bilden die Ergebnisse aus einem Moos-Monitoring in den Jahren 1990/91, 1995/96 und 2000/2001.
Das Vorhaben verfolgt drei Ziele, wie Prof. Dr. Schröder erläutert. Zunächst sollen die Schwermetalleinträge in terrestrische Ökosysteme auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in einem EU-weit harmonisierten Moos-Monitoringnetz mit einem qualitätskontrollierten chemisch-analytischen System erfasst werden. Zudem sollen diese Messdaten statistisch analysiert, kartografisch dargestellt und in einem Geographischen Informationssystem (GIS) verknüpft sowie schließlich Vorschläge zur Optimierung der Moosbeprobung und des Messnetzes erarbeitet werden.
Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitsbereiche. Den Bereich Moos-GIS und Statistik bearbeitet eine Arbeitsgruppe am IUW. Die Chemische Moos-Analytik wird von der Landwirtschaftlichen Forschungs- und Untersuchungsanstalt Hameln sowie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hannover) durchgeführt. Die Schlussfolgerungen aus diesen beiden Projektschwerpunkten werden im Bereich Verfahrensoptimierung im IUW gezogen. Die Forschungsergebnisse erscheinen neben einer Druckfassung auch als CD-ROM und im Internet.
Das zweite neue IUW-Forschungsvorhaben überprüft die Tauglichkeit der Instrumente der Umweltbeobachtung auf Bund- und Länderebene. Im Rahmen dieses Projektes entwickeln Prof. Dr. Schröder und seine Mitarbeiter ein EDV-Instrumentarium, mit dem ermittelt werden kann, inwieweit sich die Daten der von Bund und Ländern betriebenen Umweltmessnetze für die Ökologische Umweltbeobachtung eignen.
Zunächst wird ein detaillierter elektronischer Fragebogen zur Erhebung von Informationen über die Ländermessnetze erarbeitet. Insgesamt etwa 800 Fragen sollen den Wissenschaftlern Aufschluss über Messnetzbetreiber und -standorte, Messgrößen und -methoden, Qualitätskontrolle und -sicherung sowie die Archivierung und Zugänglichkeit der Daten geben.
Um die Eignung der vorhandenen Messnetze für die Ökologische Umweltbeobachtung zu klären, wird mittels der so gewonnenen Informationen festgestellt, inwiefern die Messnetze die naturräumliche Struktur der Bundesrepublik Deutschland erfassen. Dazu wird eine Raumgliederung Deutschlands mit einer statistischen Analyse von Flächendaten über Niederschlag, Temperatur, Sonnenscheindauer, Bodenformen, Höhenlagen und potenziell natürliche Vegetation abgeleitet. Die Flächendaten werden wie die Raumgliederung als Karten in einem Geographischen Informationssystem (GIS) verwaltet und mit den Messnetzinformationen verknüpft.
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