Offshore-Industrie auf der Suche nach belastbaren Verkehrskonzepten / Wasserstraßennetz muss leistungsfähiger werden

Die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland liegt am und auf dem Wasser. Damit die von der Bundesregierung und der EU gesetzten Energie- und Umweltziele erreicht werden können, müssen Häfen und Wasserstraßen bis 2020 jedoch deutlich leistungsfähiger werden. Das machten Offshore-Industrie, Logistiker und Wasserbauexperten auf dem dreitägigen Kongress der Hafentechnischen Gesellschaft (HTG) in Würzburg deutlich.

„Wir brauchen Häfen, viele Häfen.“ Die Forderung von Tilman Schwenke, Offshore Wind Manager von Mainstream Renewable Power aus Berlin, steht stellvertretend für eine ganze Reihe von Offshore-Unternehmen, die nach Möglichkeiten suchen, die gewaltig wachsenden, infrastrukturellen Herausforderungen zu meistern, die mit dem Bau von Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee verbunden sind. Denn Wind, davon ist nicht nur Schwenke überzeugt, werde bei der Energiewende die entscheidende Rolle spielen.

Immer größere und leistungsstärkere Anlagen sind erforderlich, um den aus Wind gewonnenen Stromanteil den EU-Zielen entsprechend bis zum Jahr 2020 auf 20 bis 40 Gigawatt hochfahren zu können. Liegt die Leistung einer Windenergieanlage auf See heute bei durchschnittlich 150 Megawatt, werden künftig 500 Megawatt große Kraftwerksblöcke im Meeresboden verankert werden, so der Windenergie-Experte auf dem HTG-Fachkongress für Hafentechnik, Schifffahrt und Logistik.

Für Transport und Logistik bedeutet das: Hafen- und Umschlaganlagen benötigen deutlich mehr Kapazitäten um beispielsweise 700 Tonnen schwere Pfähle, sogenannte Monopiles, auf Pontons schwimmend lagern zu können. Binnenwasserstraßen müssen aufgrund größerer Zulieferlasten eine durchgehend höhere Abladetiefe (Fahrrinnentiefe) gewährleisten, Seehäfen in den Ausbau ihrer Binnenschiffsterminals investieren, damit sie nicht zum Nadelöhr in der Versorgungskette werden.

„Leider werden Binnenschiffe in unseren Häfen immer noch wie Stiefkinder behandelt“, konstatierte Rüdiger S. Grigoleit (Foto), Vorsitzender des Deutschen Seeverladerkomitees im BDI. Laut Grigoleit fehlt es an dem übergreifenden Blick auf die Versorgungskette, der das System Wasserstraße und damit auch Deutschlands Binnenhäfen stärker in alternative Transportkonzepte einbindet: „Wir müssen anfangen, quer zu denken, wenn wir das Volumen bewältigen wollen, das uns 2020 blüht“, so Grigoleit im Rahmen der HTG-Podiumsdiskussion zu Verkehrskonzepten der Zukunft.

400 Teilnehmer waren dem alle zwei Jahre stattfindenden HTG-Kongress in die Residenzstadt Würzburg gefolgt. 60 Vorträge beleuchten innerhalb von drei Tagen die Zukunft von Häfen und Wasserstraßen, nahmen Logistik und Hafenplanung unter die Lupe und machten in Simulationen die Einflüsse von Wasser, Wind und Wellen auf Wasserbauwerke deutlich. Link zur Langfassung:

http://www.3fkommunikation.de/upload/PI%20HTG%20Kongress_110913.docx

Pressekontakt:
Jan Schüller oder Meike Stielau
040 – 428 47 – 2178
E-Mail: service@htg-online.de

Media Contact

Jan Schüller presseportal

Weitere Informationen:

http://www.htg-online.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Schimpanse in einem tropischen Wald, der genetische Anpassungen zum Überleben zeigt.

Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen

Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…

Ballaststoffreiche Lebensmittel fördern Darmgesundheit und Antikrebswirkung

Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen

Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…

RNA-bindendes Protein RbpB reguliert den Stoffwechsel der Darmmikrobiota in Bacteroides thetaiotaomicron.

Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität

HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…