Neuer Obstschädling in der Schweiz entdeckt: Die Kirschessigfliege
Das Insekt befällt eine große Zahl von Wirtspflanzen, darunter Erd-, Him-, Brom- und Heidelbeeren, Kirsche, Pfirsich und Aprikose. Die Schweizer Forschungsanstalt Agroscope Changings-Wädenswil empfiehlt allen Obstanbaubetrieben und Hausgartenbesitzern dringend die Überwachung von Kulturen und Obstanlagen mit Hilfe von Lockfallen. Der Flug der Kirschessigfliege beginnt im April und dauert bis in den November hinein. Bis zu zehn Generationen werden in dieser Zeit aktiv.
Die weiblichen Kirschessigfliegen legen ihre Eier in die Frucht und verletzen die Fruchtoberfläche. Die Larven besiedeln das Fruchtfleisch. Ein Weibchen legt durchschnittlich 400 Eier. Derzeit gibt es noch keine Erkenntnisse darüber, ob die Kirschessigfliege in der Schweiz überwintern kann; die klimatischen Verhältnisse werden jedoch als günstig eingeschätzt.
Zur Kontrolle werden Lockfallen mit Leimplatten empfohlen. Zu erkennen sind die männlichen Fliegen an den schwarz gefleckten Flügeln. Die weiblichen Kirschessigfliegen haben einen gut entwickelten Legestachel, mit dem sie die Haut von gesunden Früchten durchbohren. Das können einheimische Essigfliegen nicht. Als sanitäre Maßnahmen sollten befallene Früchte eingesammelt und vernichtet werden, zum Beispiel durch Vergraben in mindestens 20 cm Tiefe.
Befallene Früchte dürfen keinesfalls unbehandelt in den Kompost kommen, sondern müssen vorher abgekocht oder tiefgefroren werden, weil sonst die Larven nicht abgetötet werden. Infizierte Früchte, die nicht sachgemäß entsorgt werden, können eine Ansteckungsquelle für gesunde Früchte und Beeren sein und erhöhen das Risiko der Ausbreitung des neuen Schädlings.
Weitere Informationen:
http://www.agroscope.admin.ch/baies, Publikation „Swiss Berry Note 3“
http://www.eppo.org/QUARANTINE/Alert_List/insects/drosophila_suzukii.htm
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.aid.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften
Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.
Neueste Beiträge
Lichtmikroskopie: Computermodell ermöglicht bessere Bilder
Neue Deep-Learning-Architektur sorgt für höhere Effizienz. Die Lichtmikroskopie ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Untersuchung unterschiedlichster Proben. Details werden dabei erst mit Hilfe der computergestützten Bildverarbeitung sichtbar. Obwohl bereits enorme Fortschritte…
Neue Maßstäbe in der Filtertechnik
Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…
SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik
Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…