Friedberger Solarkocher geht in Produktion
Eine Projektgruppe der Fachhochschule Gießen-Friedberg hat die preisgünstige Produktion von Solarkochern für den afrikanischen Markt ermöglicht.
Im Auftrag der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz) hatte ein Team der FH Gießen-Friedberg Vorschläge zur Verbesserung eines in Frankreich entwickelten Solarkocher-Modells ausgearbeitet. Die Optimierung erstreckt sich auf material- und fertigungstechnische Aspekte und erfüllt die gtz – Bedingung, einen Preis von 35 DM bei den Materialkosten nicht zu überschreiten. Die bisherigen Projektresultate zeichnen sich durch Qualität und Leistung aus, wie sie bisher nur von teureren Solarkocher-Modellen geboten wurden.
An der Fachhochschule leitet Prof. Dr. Wolfgang Diem vom Friedberger Fachbereich Maschinenbau, Gießereitechnik, Werkstofftechnologie die Arbeiten. Seine Fachgebiete in Lehre und Forschung sind Fertigungsverfahren und Werkstofftechnik. In das Solarkocher-Projekt sind die Mechatronik-Studenten Alexander Bühner, Thorsten Groß und Eberhard Hohm eingebunden. Dabei kooperiert das Team mit der blechverarbeitenden Industrie und deren Zulieferern.
Derzeit werden mehrere verbesserte Prototypen gebaut, von denen drei unmittelbar nach Fertigstellung interessierten Großhändlern in Südafrika vorgeführt werden sollen. Außerdem wird eine kleinere Produktionsserie von Solarkochern in zwei deutschen Unternehmen der Blech-Branche vorbereitet. Diese Kooperationspartner der FH haben sich das anspruchsvolle Ziel gesetzt, schon Ende Oktober südafrikanischen Handelsketten und Supermärkten die neuen Modelle anzubieten. Bei entsprechender Nachfrage sollen größere Produktionsserien folgen.
Prof. Dr. Diem erhielt inzwischen die Einladung, im November auf einem internationalen Solar-Kongress in Kimberly/Südafrika über die Ergebnisse seiner Arbeitsgruppe zu berichten. Die drei Studenten werden ihn – gesponsert u.a. durch die Industrie – zu der Tagung begleiten und dort den Bau eines Solarkochers demonstrieren.
Die gtz fördert die Entwicklung eines serienreifen Solarkochers, um einen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen zu leisten und der Bevölkerung in Entwicklungsländern eine praktikable Alternative für ihre Küche zu bieten. Etwa 10 Prozent des weltweiten Energiebedarfs resultieren aus der Essenzubereitung. Dabei leben rund 2 Milliarden Menschen in Gebieten, wo die Vorräte an Heiz- und Brennmitteln zu knapp sind, aber eine starke Sonneneinstrahlung herrscht. Hier sind Kocher, die mit Solarenergie betrieben werden, eine umweltverträgliche und alltagstaugliche Lösung.
Gießen, 31. August 2000
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.
Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…