IPO-Indikator deutet klar auf positivere Stimmung am Primärmarkt hin
Die Deutsche Börse hat am Dienstag den IPO-Sentiment-Indikator zur Prognose von Emissionsaktivitäten für das 4. Quartal 2012 veröffentlicht.
Das IPO-Klima, das die Stimmung der Marktteilnehmer widerspiegelt, hat sich deutlich verbessert und ist gegenüber dem vergangenen Quartal von 29,9 auf 32,8 Punkte gestiegen.
Dies liegt vor allem an der gesunkenen Volatilität, höheren Preisen der DAX-Aktien und einem leicht gestiegenen Underpricing.
Im Zeitraum von Anfang August bis Ende Oktober 2012 ist die erwartete Volatilität, gemessen am Index VDAX-NEW, von nahezu konstant über 20 Prozent auf 16 Prozent gesunken, wenn auch unter starken Ausschlägen. Der Rückgang der Preisschwankungen hat einen positiven Effekt auf den Primärmarkt. Vor einem Jahr lag die Volatilität deutscher Bluechip-Werte noch bei 40 Prozent.
Eine mögliche Erklärung für die Auswirkung der Volatilität auf das Emissionsgeschehen liegt in der Unsicherheit, die stärkere Kursbewegungen für den Emissionserlös und damit den Erfolg eines Börsengangs bedeuten.
Zudem sorgt eine leichte Entschärfung der Eurokrise für mehr Börsengänge. Die
Erstnotizen der vergangenen drei Monate, Talanx, Telefónica und Hess, weisen insgesamt ein Emissionsvolumen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro auf. Trotz der erfolgreichen Börsengänge bleibt anzumerken, dass sowohl die Erlöse als auch die Emissionspreise unter den ursprünglichen Vorstellungen der Emittenten lagen.
Die Differenz zwischen Emissionspreis und erstem Börsenpreis, das so genannte Underpricing, ist von -5,15 auf -4,82 Prozent nur sehr leicht gestiegen und liegt weiterhin nahe seinem historischen Tiefpunkt. Diese Preissignale sind ein wichtiges Element in der Entwicklung der Primärmärkte. Insbesondere Zeichnungsgewinne spiegeln die Kaufbereitschaft bei Investoren wider.
Obwohl sich die Stimmung insgesamt deutlich gebessert hat, besteht leider nach wie vor eher verhaltener Optimismus. Die positiven Marktbedingungen für Erstnotizen, das so genannte IPO-Fenster, sollten noch etwa vier Wochen erhalten bleiben. Erfahrungsgemäß gehen im ersten Quartal eines Jahres eher weniger Unternehmen an die Börse, da dann meist die Jahresberichte veröffentlicht werden.
Der IPO-Sentiment-Indikator wurde vom Center for Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS) an der TU München gemeinsam mit der Deutschen Börse entwickelt.
Der Indikator, der sich intensiv mit den Rahmenbedingungen für Börsengänge befasst, setzt sich zusammen aus Befragungen unter Marktteilnehmern zum IPO-Klima und wird durch Berechnungen mit quantitativen Größen wie Aktienpreise, Zeichnungsgewinne und Volatilität ergänzt. Dieses Stimmungsbarometer für den Primärmarkt wird quartalsweise veröffentlicht und bietet Investoren, Emittenten und Banken ein Instrument für eine Einschätzung der Marktlage.
Den ausführlichen Bericht und weitere Informationen finden Sie über diesen
Link: www.boerse-frankfurt.de/sentiment
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