Windenergieanlagen für die Antarktis

Eines der innovativsten und spannendsten Windprojekte wurde jetzt mit drei ENERCON Anlagen des Typs E-30 (300 kW) verwirklicht.

Unter den neugierigen Blicken einiger Pinguine hat ENERCON die ersten Windenergieanlagen in der Antarktis errichtet. Die Tiere kamen des Abends ohne Scheu, begutachteten die baulichen Veränderungen und gingen wieder. Die Anlagen sollen als hybrides System zusammen mit einem Dieselgenerator die dort ansässige australische Forschungsstation Mawson mit Strom versorgen. Kunde ist die Australian Antarctic Division.

Die Anlagen müssen extremen Belastungen standhalten, sind sie doch Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius unter Null und Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h ausgesetzt. Diese Voraussetzungen verlangten nach speziell angepassten Türmen, die den besonderen Lasten durch Luftdichte und Wind Rechnung tragen und aus Spezialstahl für Tiefsttemperaturen gefertigt sind. Die Gondel selbst ist im Prinzip mit den Standardkomponenten ausgestattet worden. Lediglich die Gussteile wurden mit geringen Modifikationen gefertigt, die eine Anpassung an die tiefen Temperaturen darstellen. Für die Elektrik war eine thermische Versorgung vonnöten. So wurden beispielsweise die Elektrokisten mit Heizungen versehen. Die Rotorblätter entsprechen den ENERCON Standards. Blattheizungen sind aufgrund der minimalen Luftfeuchtigkeit nicht erforderlich.

Transport und Aufbau gestalteten sich schwierig, wie Bernd Rosner und Deerk Thos vom ENERCON Aufbauteam vor Ort feststellen konnten. Bernd Rosner schildert der WINDBLATT-Redaktion in einer E-Mail seine Eindrücke und Erlebnisse: "Der Transport hier in der Antarktis ist problematisch. Straßen gibt es aus Umweltschutzgründen nicht. Die Turmteile, Maschinenhaus und Nabe wurden auf einem Schlitten zum Fundament gezogen. Allein das Entladen des Schiffes hat zehn Tage Zeit in Anspruch genommen." Die Komponenten sind mit dem Schiff vom australischen Tasmanien aus auf die Reise geschickt worden. Der Aufbau sei wiederum schwierig, weil bis in die frühen Nachmittagsstunden ein Wind von 15 bis 25 m/s weht, der sich erst später langsam legt.

Von den Temperaturen her zeigt sich der sommerliche Südpol derzeit gnädig. Gelegentlich klettert die Anzeige des Thermometers sogar über die Null-Grad-Marke. Das Alltagsleben in der australischen Station, schreibt Bernd Rosner, sei okay: "Das Essen ist sehr gut. Es gibt hier ein Gewächshaus, andere Nahrungsmittel sind tiefgefroren. Eine Bar und ein Kino haben wir und hinzu kommt ein unbeschreiblicher Ausblick auf ein besonderes Naturschauspiel."

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