Deutschlands Erfinder – Dieselmedaille 2011 – Teil 4
Brillante Ideen und Erfindungsreichtum sind das eine – eine ausgereifte Erfindung erfolgreich am Markt zu platzieren, ist das andere, denn dazu gehört ökonomischer und kommunikativer Sachverstand. Und dieser Sachverstand spiegelt sich auch in den vier Nominierten der Kategorie „Beste Innovationsförderung“ wider. Folgend die vier Nominierten:
Mit der Vision, den Innovationsprozesses nach außen zu öffnen, hat 3M die Internetplattform „die-erfinder.com“ ins Leben gerufen. Das Portal versteht sich als offene Drehscheibe für Informationen und Antworten und pflegt den Netzwerkgedanken: „Mit unserer Plattform möchten wir Innovationsprozesse öffnen, Know-how weitergeben und die gesamte Innovationsszene am Wissen der Community partizipieren lassen. Durch die Förderung von aktivem Austausch tragen wir dazu bei, die Innovationskraft in unserem Land nachhaltig zu stärken“, beschreibt Stephan Rahn, Corporate Innovation Marketing Manager bei 3M Deutschland, die Zielsetzung des Projekts. Praxisbezogene Textbeiträge, Buch- und Videovorstellungen sowie Präsentationsdokumente helfen dabei, Innovationen zielgerichtet und kreativ zu managen. Zusätzlich bietet ein Login-Bereich Inhalte wie kompakte Buchabstracts, Newsletter sowie wertvolle Downloads.
Der Kerngedanke des nächsten Nominierten, des Heidelberger Innovationsforums (HIF), ist so einfach wie wirkungsvoll: Es wird eine Brücke zwischen Entwicklung und Forschung auf der einen sowie Wirtschaft und Kapital auf der anderen Seite angestrebt, um innovative Geschäftsideen vorzustellen, zu prüfen und zu (ver)-kaufen. In zwei parallelen Panels konkurrieren jeweils rund 20 Geschäftsideen und Technologien um die Aufmerksamkeit des Publikums. Startups treffen auf Forscher und Entscheider aus der Wirtschaft und Finanzwelt: „Wir bringen Forscher, Entwickler, Verwerter und Financiers so miteinander in Kommunikation, dass ein möglichst effektiver Ideen-Transfer stattfindet. Das bedeutet: Präsentationsschulung für die Anbieter, klare Strukturder Vorstellungen, in acht Minuten auf den Punkt kommen – und immer konkret auf die mögliche Anwendung zielen“, erklärt Prof. Dr. Andreas Reuter, Geschäftsführer des European Media Laboratory (EML). Veranstalter sind die MFG Innovationsagentur für IT und Medien sowie das von SAP-Mitgründer Klaus Tschira ins Leben gerufene EML.
„Programmierer sind die Künstler des 21. Jahrhunderts“, glaubt Xing-Gründer Lars Hinrichs. Und da diese Berufsgruppe seiner Meinung nach besondere Unterstützung verdient, hat er sie in den Mittelpunkt seines neu gegründeten Unternehmens HackFwd gestellt. Es unterstützt Programmierer bei der Gründung einer selbstständigen Existenz mit professioneller Beratung sowie Startkapital: „Wir haben uns die gesamte Wertschöpfungskette von Beteiligungsgesellschaften angeschaut – und komplett auf den Kopf gestellt“, erzählt Hinrichs. So fällt beispielsweise die Investment-Entscheidung spätestens nach 72 Stunden. Kandidaten können sich nicht bewerben, sondern werden nach Empfehlungen ausgewählt. Es gibt ausschließlich fixe Kapitalbeträge und transparente, auch für juristische Laien lesbare Verträge.
Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bietet das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, bis Ende 2013 eine verlässliche Perspektive ihrer Innovationsbemühungen. Ziel ist es, Unternehmen zu mehr Anstrengungen für Forschung, Entwicklung und Innovationen anzuregen und dabei die technischen und wirtschaftlichen Risiken von FuE-Projekten zu verringern sowie Forschungsergebnisse zügig in marktwirksame Innovationen umzusetzen: „Das ZIM zeichnet sich als marktgetriebener Bottom-up-Ansatz durch seine Technologie- und Branchenoffenheit aus“, erklärt Dr. Sven Halldorn, Abteilungsleiter der Technologiepolitik im BMWi.
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