Konzept zur Krebsimpfung bei Kindern erstellt
B-Zellen sollen Immunabwehr auf Tumore hetzen
US-Forscher haben ein Konzept für eine Krebsimpfung bei Kindern entwickelt. Auf dem Jahrestreffen der Akademischen Gesellschaft für Kinderheilkunde in Seattle berichteten sie über die Möglichkeit, mit speziellen Immunzellen genetisches Material zur Stimulierung des Immunsystems zu übertragen. Mit speziellen B-Zellen werden andere B-Zellen zur Produktion von zelltoxischen T-Lymphozyten angeregt. Diese Immunzellen haben das Potenzial, eindringende Zellen zu zerstören.
Christina Coughlin vom Children´s Hospital of Philadelphia gewannen aus dem Blut von Kindern spezielle B-Zellen, so genannte CD40-aktivierte B-Zellen. Diese versahen sie mit genetischem Material, nämlich von Viren und Tumoren produzierte Ribonukleinsäure (RNA). Sie regten die Bildung der cytotoxischen T-Lymphozyten, die u.a. Krebsgewebe zerstören können, an. „Diese Reaktion könnte die Basis für Krebsimpfungen, die das Immunsystem stimulieren, bilden“, erklärte Coughlin.
Bei Erwachsenen konnten Forscher bereits Erfolge mit einem ähnlichen Ansatz verbuchen. Zur Stimulierung der Immunabwehr nutzten sie allerdings so genannte dentritische Zellen des Patienten. Technisch ist es aber schwierig, diese Zellen in ausreichender Menge zu gewinnen. Alternativ verwendete das US-Team daher B-Zellen, die sich in einer Kulturschale leicht vermehren lassen und ausreichend zur Verfügung stehen. Von einer Krebsimpfung bei Kindern sei man aber noch weit entfernt. Von der Food and Drug Administration FDA wurde die Krebsimpfung selbst bei Erwachsenen bislang noch nicht zugelassen.
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