Verfahrenstechnologie

Flugzeug repariert sich im Flug selbst

Australiens Forscher setzen auf völlig neue Interaktionsprozesse

Smart Spaces nennt das australische Institut CSIRO seine neueste Technologie. Demnach sollen sich Flugzeuge während des Fluges so zu sagen selbst reparieren, falls irgendwelche technischen Defekte auftreten. Das berichtet die Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation CSIRO. Ausgangspunkt für die Forschungsarbeit war das Unglück der US-Raumfähre Columbia im Februar.

Smart Spaces sind intelligente Systeme, die sozusagen mit automatischer Flexibilität unvorhersehbare Ereignisse abschätzen können. Sie können sich selbst konfigurieren, selbst reparieren und den Anforderungen nach verschiedenartig adaptieren. Menschen spielen dabei nur eine minimale Rolle, berichtet CSIRO. “Smart Spaces soll konventionelle Systeme ablösen, die massiv technisiert sind und bei denen jede Änderung eine neue Gefahr für Fehler bietet”, so Smart-Spaces-Projektleiter Geoff James. Der Absturz der Raumfähre habe gezeigt wie schnell kleine Veränderungen, die unvorhersehbar sind, zu einer Katastrophe führen können. Das australische Projekt wird nicht nur Flugzeuge, sondern auch Raumfähren kontrollieren, Hersteller und ihre Prozesse managen, den Bestand an Lebewesen, Landwirtschaft, Wasser beobachten. Das gesamte Interaktionsmuster der Menschen soll in dieses Projekt einfließen. James vergleicht das Projekt mit der Komplexität eines Ameisenstaats: der komplizierte Aufbau macht es nicht notwendig, dass jedes Individuum einen eigenen Bauplan hat. Das System funktioniere aber durch die Zusammenarbeit verschiedener autonomer Teile immer dort, wo sie gerade gebraucht werden, führt James aus.

Für das System Smart Spaces hat CSIRO ein dynamisches Forscherteam zusammengestellt. Interesse haben nicht nur Flugzeughersteller, sondern auch ländliche Industriebetriebe und Infrastrukturen des Gesundheits- und Gemeinwesens.

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar