Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr gestartet
Kampf den Tumoren
Neu: Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr
BMB+F fördert Kooperation mit 7,5 Mio. DM
Startschuss für das Kompetenzzentrum Medizintechnik Ruhr (KMR): Mit rund 7,5 Mio. DM fördert das Bundesforschungsministerium (BMB+F) die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Kliniken und Industrie. Die Ruhr-Universität Bochum war als eine der Siegerhochschulen aus dem BMB+F-Wettbewerb Kompetenzzentren für die Medizintechnik hervorgegangen. Noch in diesem Monat erhält das KMR die erste Rate – 4,5 Mio. DM – für die Jahre 2001-2003.
Zusammenarbeit von 30 Partnern
Das KMR arbeitet interdisziplinär: Ingenieurwissenschaftler und Mediziner kooperieren mit insgesamt 30 Partnern – mit den Universitätskliniken, mit regionalen und überregionalen Unternehmen, etwa Siemens, Schering. Insbesondere Firmen, die im Technologiezentrum Ruhr (TZR) auf dem Campus der RUB angesiedelt sind, beteiligen sich an der Zusammenarbeit. Sprecher des KMR ist Prof. Dr. Helmut Ermert (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB). Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer (Uni Witten-Herdecke), Ehrenbürger des Ruhrgebiets und Spezialist für minimal-invasive Chirurgie, bringt sein Know-how ebenfalls in das neue Kompetenzzentrum ein.
Tumore früher erkennen
Das KMR bündelt diese Kompetenzen: Gezielt werden sich die Kooperationspartner auf Ultraschall und andere, nicht-ionisierende Abbildungsverfahren konzentrieren. Sie wollen die Technik auf diesem Gebiet weiterentwickeln, um Tumore früher erkennen und behandeln zu können. Auch die Diagnostik und Therapie von Schlaganfällen und Arteriosklerose wird das KMR verbessern. In der Aufbauphase des KMR treiben die Kooperationspartner drei Projektschwerpunkte voran:
Drei Schwerpunkte rund um Ultraschall
Die Gewebediagnostik mithilfe spezieller Verfahren, die Signale verarbeitet und Muster erkennt, um so z. B. Haut- oder Prostatakrebs früher erkennen zu können; die Gefäßdiagnostik, die aufgrund kombinierter Abbildungsverfahren verbesserte prognostische Aussagen zur Arteriosklerose ermöglichen soll; und schließlich die Navigation, die insbesondere für Anwendungen in der Neurochirurgie weiter erschlossen werden soll. Dabei wollen die Kooperationspartner die Strahlenbelastung für Patient und Arzt weiter reduzieren sowie Methoden entwickeln, die so minimal-invasiv wie möglich sind.
Bochumer Echtzeit-Elastographie spielt zentrale Rolle
In diesen drei Schwerpunkten wird neben der herkömmlichen Hochfrequenzsonographie die Echtzeit-Elastographie eine zentrale Rolle spielen. Dieses Verfahren wurde an der Ruhr-Universität entwickelt. Es kann Gewebeverhärtungen (z. B. Knoten, Plaques etc.) ergänzend zum normalen Ultraschall visualisieren. In ersten klinischen Erprobungen hat das Verfahren brauchbare Ergebnisse hervorgebracht. Vorhandene Kompetenzen will das KMR auch auf dem Gebiet der Computer Vision nutzen, um neuartige Konzepte der Ultraschallabbildung auf den Weg zu bringen.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Helmut Ermert, Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, IC 6/132, Tel. 0234/32-22842, Fax: 0234/32-14167, E-Mail: helmut.ermert@ruhr-uni-bochum.de, Internet: http://www.hf.ruhr-uni-bochum.de, http://www.kmr-bochum.de
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
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