Deutsch-französisches KMU entwickelt "saubere" Lösung für die Beseitigung von Ölverschmutzungen

Ein französisch-deutsches Kleinunternehmen hat eine innovative Lösung zur Säuberung ölgetränkter Böden entwickelt

Bei dem vom BIOBILLES-Projekt entwickelten Verfahren wird der verschmutzte Sand gesammelt und mit einem Polymerträger vermischt, der nicht nur das Öl vom Sand trennt, sondern auch neue Kohlenwasserstoffgranulat-Verbindungen bildet. Danach wird der Mischung kaltes Wasser zugesetzt, wodurch sich die Granulate vom Öl abscheiden.

Dadurch wird das Öl in seiner ursprünglichen Form wiedergewonnen und kann entweder zur Weiterverarbeitung in eine Raffinerie transportiert oder als Brennstoff wiederverwendet werden. Der gereinigte Sand kann ebenfalls wieder in die Umwelt verbracht werden, ohne das Ökosystem in irgendeiner Weise zu gefährden.

In einem Gespräch mit CORDIS-Nachrichten erklärte Rolf Schneider, Koordinator des BIOBILLES-Projekts im Minox-Konzern, dass das Verfahren nicht nur für Öl und Sand, sondern auch für eine ganze Reihe von Kohlenwasserstoffen und andere Medien wie Böden geeignet sei. Das BIOBILLES-Verfahren sei in seiner Art einzigartig: „Es handelt sich um das bisher einzige Projekt, bei dem ein Kaltverfahren eingesetzt wird. […] Alle anderen Wettbewerber wenden ein Thermoverfahren an“, sagte er.

Schneider legte anschließend die Gründe dar, warum ein „Kaltverfahren“ und keine Thermoverfahrenstechnik eingesetzt wurde. Zum einen gilt die Thermotechnik als weniger energieeffizient, aus dem offensichtlichen Grund, dass das Wasser erst erhitzt werden muss, um das Öl vom Sand zu trennen. Darüber hinaus werden bei der Thermotechnik zusätzliche Schmutzstoffe und Emissionen freigesetzt“, so Schneider.

Zweitens soll das vom BIOBILLES-Projekt entwickelte Verfahren auch umweltfreundlicher sein. Die Tatsache, dass beim BIOBILLES-Verfahren keine Wärme erzeugt wird, sorgt dafür, dass die im Sand vorhandenen Mikroorganismen durch das Verfahren keinen Schaden leiden und unversehrt in ihre Umwelt zurückgebracht werden können.

Ferner müsse hinsichtlich des beim Kaltverfahren erzeugten Wassers „kein Abwassermanagement parallel zum BIOBILLES-Prototyp entwickelt werden, da das eingesetzte Wasser ständig gefiltert wird und absolut sauber bleibt“, äußerte Schneider und fügte hinzu, dass das ausgesonderte Wasser nach den EU-Abwasserstandards behandelt werde.
Der BIOBILLES-Prototyp wurde bereits in mehreren Ölraffinerien mit Erfolg eingesetzt. Wie Schneider erwähnte, führe der Minox-Konzern zurzeit Gespräche mit potenziellen Partnern in Frankreich, die an diesem innovativen Verfahren interessiert seien. „Wir verhandeln ferner mit den ungarischen Behörden über die Entwicklung einer anderen Maschine, ähnlich wie BIOBILLES, aber in größerem Maßstab“, so Schneider.

Weitere Auskünfte über den Minox-Konzern sind auf folgender Website abrufbar:
http://www

Media Contact

cn

Weitere Informationen:

http://www.minox-siebtechnik.de/

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