Siemens weitet Kompetenz bei Tiefsee-Stromversorgung aus
Siemens übernimmt von der britischen Expro Holding, einem Spezialunternehmen der Öl- und Gasindustrie, deren Geschäft mit tiefseetauglichen Komponenten wie Sensoren, Messvorrichtungen und Anschlusssteckern.
Die Produkte der übernommenen Expro-Division Connectors und Measurements werden unter den Handelsnamen Tronic und Matre vermarktet. Das Tronic-Portfolio umfasst elektrische Verbindungen, die zur Stromversorgung der Unterwasser-Installationen und zur Kommunikation dienen.
Unter Matre wird ein breites Spektrum an Temperatur- und Drucksensoren für den Einsatz in der Tiefsee vermarktet. Diese Spezial-Komponenten sind zentrale Bestandteile einer Stromversorgung auf dem Meeresboden, wie sie Siemens derzeit für den Einsatz bis zu einer Tiefe von 3.000 Metern entwickelt. Die Division Connectors und Measurements von Expro erzielte im Kalenderjahr 2011 einen Umsatz von etwa 90 Millionen Euro und beschäftigt derzeit insgesamt rund 450 Mitarbeiter in Großbritannien (Ulverston), Norwegen (Bomlo), den USA (Houston), Brasilien (Niteroi) und Malaysia (Johor). Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 470 Mio. EUR. Die Transaktion erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung durch die zuständigen Kartellbehörden.
„Durch diese Akquisition bauen wir unser Portfolio im attraktiven Zukunftsmarkt für Unterwasserstromnetze strategisch aus“, sagte Adil Toubia, CEO der Oil & Gas Division von Siemens Energy. „Wir werden unser Know-how bei der Elektrifizierung und unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit den neu erworbenen Kompetenzen weiterentwickeln. Die führenden Tronic- und Matre-Produkte werden uns helfen, unser bestehendes Portfolio zu ergänzen und unser Geschäft gezielt weiterzuentwickeln. Damit kommen wir unserem Ziel näher, einer der führenden Anbieter für Stromversorgungen auf dem Meeresboden zu werden.“ Innerhalb der Öl- und Gasindustrie sind Tiefseeanwendungen eines der am schnellsten wachsenden Marktsegmente. Bis zum Jahr 2020 wird mit einem Marktvolumen von rund zwei Milliarden Euro gerechnet.
Stromversorgungsnetze auf dem Meeresboden sollen künftig unterschiedliche elektrische Geräte wie Verdichter oder Pumpen in der Tiefsee mit Strom versorgen. Im März 2011 hatte Siemens die beiden norwegischen Unternehmen Bennex und Poseidon übernommen. Damit konnte sich das Unternehmen sowohl Know-how für tiefseetaugliche Verteilsysteme sowie Fähigkeiten erwerben, um Komponenten für den Einsatz auf dem Meeresboden auszulegen und umzurüsten. Im Rahmen des Programms zur Entwicklung eines sogenannten Subsea Power Grid hat Siemens im vergangenen Jahr zudem ein Technologie- und Testzentrum für Tiefsee-Ausrüstung im norwegischen Trondheim eröffnet. Des Weiteren will Siemens in den nächsten Jahren eigene Niederlassungen für das Subsea-Geschäft in Houston, Rio de Janeiro und Singapur gründen.
Die Förderung und die Aufbereitung von Öl und Gas wird zunehmend aufwendiger, da die leicht zugänglichen Reserven an Land abnehmen und gleichzeitig neue Lagerstätten in abgelegenen Gebieten in großen Meerestiefen erschlossen werden müssen. Je kleiner die Lagerstätte und je höher der Druck unter Wasser, desto schwieriger wird dort die Förderung und Aufbereitung von Öl und Gas. Dies führt dazu, dass derzeit in der Tiefsee rund 30 Prozent weniger Rohstoffe gefördert werden können als aus Lagerstätten an Land. Förderung und Aufbereitung von Öl und Gas in Wassertiefen bis zu 3.000 Metern sind undenkbar ohne eine zuverlässige Stromversorgung direkt auf dem Meeresboden. Dabei sind die Komponenten einem hohen Druck von 300 bar ausgesetzt – dies entspricht einem Druck von 300 Kilogramm pro Quadratzentimeter. Darüber hinaus kann die tiefseetaugliche Stromversorgung helfen, die Produktionskapazität einer Lagerstätte auf dem Meeresboden deutlich zu erhöhen sowie kleinere Reservoirs auszubeuten, deren Erschließung sonst unwirtschaftlich wäre. Gleichzeitig kann die Lösung einen Beitrag leisten, um die Sicherheit und die Zuverlässigkeit der Anlagen weiter zu verbessern.
Eine Telefonkonferenz mit Folienpräsentation wird live übertragen unter http://www.siemens.com/telefonkonferenz.
Dort sind auch weitere Informationen und Pressefotos verfügbar.
Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Stromerzeugung mit thermischen Kraftwerken und aus erneuerbaren Energiequellen sowie für die Stromübertragung in Netzen und für die Gewinnung, die Verarbeitung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2011 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von 24,9 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 31,8 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,9 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 1. Oktober 2011 über 82.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: www.siemens.de/energy.
Dieses Dokument enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen – also Aussagen über Vorgänge, die in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit, liegen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie „erwarten“, „wollen“, „antizipieren“, „beabsichtigen“, „planen“, „glauben“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“, „vorhersagen“ oder ähnliche Begriffe. Solche Aussagen beruhen auf den heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen des Siemens-Vorstands. Sie unterliegen daher einer Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs von Siemens liegen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse von Siemens. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen von Siemens wesentlich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen abweichen. Siemens ist insbesondere stark von Änderungen der allgemeinen wirtschaftlichen und geschäftlichen Lage betroffen, da diese einen direkten Einfluss auf Prozesse, Kunden und Lieferanten haben. Das kann die Entwicklung unseres Umsatzes und die Realisierung einer besseren Kapazitätsauslastung als Resultat des Wachstums nachteilig verändern. Aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit sind nicht alle Geschäftsbereiche bei Siemens gleichermaßen von Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds betroffen; erhebliche Unterschiede bestehen hinsichtlich des Zeitpunkts und des Ausmaßes der Auswirkungen solcher Veränderungen. Dieser Effekt wird durch die Tatsache verstärkt, dass Siemens als ein globales Unternehmen in Ländern mit konjunkturell sehr unterschiedlichen Wachstumsraten aktiv ist. Unsicherheiten ergeben sich unter anderem aus der Gefahr, dass es auf Kundenseite zu Verzögerungen oder Stornierungen bei bereits erteilten Aufträgen kommt oder dass durch ein ungünstiges Marktumfeld die Preise stärker gedrückt werden oder die Ausgaben stärker steigen, als der Vorstand von Siemens es derzeit erwartet, oder dass die Funktionskosten in Vorwegnahme eines Wachstums, das nicht wie erwartet eintritt, steigen. Weitere Faktoren, die Ursache für eine Abweichung des Ergebnisses von Siemens von den ursprünglichen Erwartungen sein können, sind Entwicklungen an den Finanzmärkten, einschließlich Schwankungen bei Zinssätzen und Währungskursen (insbesondere im Verhältnis zum US-Dollar, dem britischen Pfund und zu den Währungen in Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien), Rohstoffpreisen und Aktienkursen, Kreditrisikozuschlägen (Credit Spreads) sowie der Werte der Finanzanlagen im Allgemeinen. Etwaige Änderungen in den Zinssätzen oder anderen Annahmen, die bei der Berechnung der Verpflichtungen für Pensionen und ähnlicher Verpflichtungen verwendet werden, können einen Einfluss auf den Anwartschaftsbarwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen bei Siemens sowie auf die erwartete Entwicklung des Planvermögens haben, woraus wiederum unerwartete Änderungen des Finanzierungsstatus der Pensionszusagen und der Pläne für pensionsähnliche Leistungszusagen resultieren können. Eine zunehmende Volatilität im Markt, ein Verfall der Kapitalmärkte, eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft und Unsicherheit in Bezug auf die Hypotheken-, Finanzmarkt- und Liquiditätskrise, einschließlich der Staatsschuldenkrise in der Eurozone, oder Schwankungen des künftigen wirtschaftlichen Erfolgs der Kerngeschäftsfelder, in denen Siemens tätig ist, können ebenso unerwartete Auswirkungen auf das Ergebnis von Siemens haben. Darüber hinaus ist Siemens weiteren Risiken und Unsicherheiten ausgesetzt. Sie stehen in Zusammenhang mit der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten, bestimmten strategischen Neuausrichtungen, einschließlich Reorganisationsmaßnahmen in Hinblick auf die Segmente, der Entwicklung der Beteiligungen und der strategischen Allianzen, Herausforderungen in der Integration wichtiger Akquisitionen, der Implementierung von Gemeinschaftsunternehmen und anderer wesentlicher Portfoliomaßnahmen, der Entwicklung, den Bewertungskriterien und der Zusammensetzung des Umweltportfolios, der Einführung konkurrierender Produkte oder Technologien durch andere Unternehmen oder den Markteintritten neuer Wettbewerber, Veränderungen der Wettbewerbsdynamik (vor allem an sich entwickelnden Märkten), dem Risiko, dass neue Produkte und Dienstleistungen seitens der Kundenzielgruppen von Siemens nicht angenommen werden oder dass es aufgrund von unerwarteten technischen Schwierigkeiten zu Verzögerungen bei der Auslieferung von neuen Produkten oder Dienstleistungen kommt; Änderungen in der Geschäftsstrategie, der Unterbrechung der Versorgungskette, einschließlich der Unfähigkeit Dritter, beispielsweise resultierend aus Naturkatastrophen, Bauteile, Komponenten oder Dienstleistungen fristgerecht zu liefern, dem Ausgang von offenen Ermittlungen, anhängigen Rechtsstreitigkeiten sowie den Maßnahmen, die sich aus den Ergebnissen oder auch den Tatbeständen dieser Ermittlungen ergeben, den potenziellen Auswirkungen dieser Untersuchungen und Verfahren auf das Geschäft von Siemens, einschließlich der Beziehungen zu Regierungen und anderen Kunden, den potenziellen Auswirkungen solcher Angelegenheiten auf die Abschlüsse von Siemens und verschiedenen anderen Faktoren. Detailliertere Informationen über die Siemens betreffenden Risikofaktoren sind diesem Bericht und den anderen Berichten zu entnehmen, die Siemens bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hat und die auf der Siemens-Website unter www.siemens.com und auf der Website der SEC unter www.sec.gov abrufbar sind. Sollten sich eines oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass die zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage als erwartete, antizipierte, beabsichtigte, geplante, geglaubte, angestrebte, geschätzte oder projizierte Ergebnisse genannt worden sind. Siemens übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem und anderen Berichten nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte widerspiegeln, auf die sie sich beziehen.
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