MAM reduziert Oberflächenfehler im Submikron-Bereich

Die magnetisch-abrasive Bearbeitung (Magnetic-Abrasive Machining, MAM) ist eine relativ neue Bearbeitungstechnik mit guten Aussichten für einen Einsatz in einer Vielzahl von Anwendungsgebieten. Ein weißrussisches KMU ist derzeit dabei, sein Know-how auf diesem Gebiet durch neue Forschungsarbeiten einer praktischen Nutzung näher zu bringen.

Die spanende Bearbeitung von Oberflächen gibt es schon lange, doch die dafür verwendeten Werkzeuge unterliegen einem rapiden Wandel. Die Technologie hat für die traditionellen Bearbeitungsprozesse wie Schneiden, Umformen, Schleifen, Fräsen und Polieren neue Maßstäbe in puncto Präzision gesetzt. Die magnetisch-abrasive Bearbeitung (Magnetic-Abrasive Machining, MAM) ist ein Beispiel für eine neue Technik, die eine Materialbearbeitung im Submikron-Bereich ermöglicht.

Beim MAM-Verfahren wird ein magnetisch abrasives Pulver von einem magnetischen Feld so beeinflusst, dass es die Oberfläche des Werkstücks verändert. Wird die Stärke des Magnetfeldes erhöht, so führt dies zu einem entsprechenden Anstieg der Bearbeitungsleistung. Der Prozess kann durch den Einsatz von Computern automatisiert und gesteuert werden.

Bei der MAM-Forschung an einem Laboraufbau entdeckte ein weißrussisches KMU gleich mehrere Vorzüge dieser Technik. Der größte Vorteil liegt darin, dass Produkte, die nach dem MAM-Verfahren bearbeitet wurden, weniger häufig strukturelle Fehler aufweisen. Diese Produkte sind zugleich wesentlich beständiger gegen Korrosion, Verschleiß und andere Einwirkungen.

Darüber hinaus kann das MAM-Verfahren auch zum Reparieren von Defekten in der Produktion (z.B. Ätzfehlern) sowie zum Vorbereiten von Oberflächen auf das Schweißen, Löten und/oder Beschichten eingesetzt werden. Der Prozess kann auch angewandt werden, um Materialien von mikroskopischen Filmen und sonstigen unerwünschten Substanzen zu reinigen.

Mögliche Anwendungsgebiete sind die Metall- und Keramikindustrie, die wiederum Zuliefererindustrien für andere Industriezweige wie z.B. den Schiffbau, die Automobilindustrie, die Telekommunikation, die Haushaltswarenherstellung und viele andere Branchen sind.

Auch unter wirtschaftlichen Aspekten ist das MAM-Verfahren mit anderen Techniken durchaus konkurrenzfähig, insbesondere unter Berücksichtigung der deutlich besseren Materialeigenschaften, die mit MAM erzielt werden. Vor einer kommerziellen Nutzung der Technologie stehen allerdings noch weitere Forschungsarbeiten. Für diese Forschung werden Partner und Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, um zu einem besseren Verständnis und zu einer fundierten Abschätzung der kommerziellen Überlebensfähigkeit von MAM zu gelangen.

Kontakt:

Small state scientific and engineering enterprise „Polimag“
Dr. Khomich Mikalai
F.Skaryni, 65/9, 220027 Minsk, Weißrussland
Tel: +375-231-0686, Fax: +375-231-0686
Email: polimag@mail.ru
oder svet@metolit.by

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