Österreich startet Wissenschafts-Tourismus
Erstmals können Laien aktiv an archäologischen Ausgrabungen teilnehmen
Erstmals wird es im deutschsprachigen Raum auch für Normalsterbliche und wissenschaftliche Laien möglich, an archäologischen Ausgrabungen teilzunehmen: Dort unter fachkundiger Anleitung nach antiken Schätzen zu schürfen, wo für gewöhnlich nur einige ausgewählte Archäologen Zutritt haben. Dabei sein, wenn bedeutende Funde längst untergegangener Reiche und Kulturen nach Jahrtausenden erstmals wieder das Tageslicht erblicken.
Kelten, Römer, Germanen, Slawen, Awaren – sie alle bewohnten einst den zentraleuropäischen Raum und hinterließen ihre Spuren im Boden des historischen Schmelztiegels Österreich – Siedlungsreste, Waffen,
Kultgefäße, Schmuck und Schätze. Auf ihrer Fährte sind heute die renommiertesten Archäologen, um Licht in das Dunkel unser Vorgeschichte und unserer Ahnen zu bringen.
Ab jetzt werden sie dabei auch auf die Hilfe von vielen an Geschichte und Archäologie interessierten Normalbürgern zählen dürfen: Denn die ARGE Wissenschafts-Tourismus bietet in Zusammenarbeit mit dem
Österreichischen Archäologischen Institut, dem Institut für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien und dem Naturhistorischen Museum Wien ( http://www.nhm-wien.ac.at ) die Gelegenheit zur aktiven Mitarbeit bei ausgesuchten Grabungen in Österreich.
Mitmachen kann jeder – auch ohne praktische Vorkenntnisse. Denn in den ein- bis zweiwöchigen Urlaubsaufenthalten ist nicht nur eine Einführung in die Geschichte des jeweiligen Grabungsprojekts sowie der untersuchten Kultur inkludiert, sondern auch eine theoretische und praktische Einführung in die Methoden der modernen Schichtgrabung – und natürlich Austausch, Gespräch und Diskussionen mit den beteiligten Forschern.
„Die Beschäftigung mit der Geschichte des eigenen Kulturraumes begeistert immer mehr Menschen“, so Dr. Kandler vom Österreichischen Archäologischen Institut. „Viele Interessierte verfügen über einen durchaus beachtlichen Wissensstand zum Thema Archäologie.“ Und Dr. Otto H. Urban, Leiter des Instituts für Ur- und Frühgeschichte, ergänzt: „Nach meiner Erfahrung bringt die persönliche Teilnahme und Mitarbeit an einer wissenschaftlichen Grabung tiefe Einsichten und überraschende Erkenntnisse, die über Buchwissen weit hinausgehen.“
Bei der eingehenden Erforschung eines keltischen Fürstensitzes oder einer keltischen Wallburg wird die Vorzeit für alle Teilnehmer buchstäblich begreif- und erlebbar. Die Grabungsorte selbst liegen in landschaftlich schönen Regionen Österreichs; Exkursionen zu Naturparks und nahegelegenen archäologisch bzw. geschichtlich interessanten Plätzen runden das Programm ab, das allabendlich im gemütlich-rustikalen Hotel und bei angeregtem Gespräch mit den Wissenschaftlern ausklingt.
Und schließlich kann sich jeder Teilnehmer nicht nur als Freund, sondern sogar als Förderer der Wissenschaft fühlen: Denn ein Teil der Einnahmen ergeht direkt an die beteiligten Institute und trägt damit unmittelbar zur Finanzierung des Forschungsprojektes bei.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…